RE: [Eigenbau] [Antriebsmodell] in Spur 0 - Russische Schaukel - Riesenrad - 4

Hallo,

nach der ganzen Rechnerei wurde es Zeit, wieder mal ein bisschen Blech zu biegen. Das Getriebe ist bestimmt und ein Gehäuse muss her. Das Projekt ist aber kein Maschinenbauprojekt und das Gehäuse soll schön werden. Ein Riesenrad will schließlich ja toll aussehen. Damit ging es weiter mit dem Rad, den fünf Kragarmen.



Ein wenig muss im Zentrum Feinarbeit her. Die Abweichung ergab sich, da ich bei der Erstellung der Prägeform den Entwurf verändert habe.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo,

die Prägearbeiten am Stern sind soweit abgeschlossen.



Nun stellt sich mir die Frage, wie ich die axiale Verbindungen der beiden Reife herstellen kann. Die Verbinder aus 3mm Stahldraht stumpf auf den Ring in gleicher Stärke zu löten, scheint mir nicht stabil genug. Wurden Spielsachen um 1900 auch geschweißt?

Herzliche Grüße
Heinz

Wenn die Welle nur tragen soll genügt Anlöten. Du kannst den Stern ja etwas verstärken.
Wenn die Welle auch das Drehmoment übertragen soll, würde ich erst recht verstärken.
Zur besseren Montage lötest du ein Röhrchen ein, durch das dann erst die Welle gesteckt wird.

Hallo,

möglicherweise ist es mir nicht gut gelungen, das konkrete Problem genau zu beschreiben. Es geht um die Querholme, die die Gondeln tragen. Den Reif kann ich gut mit den Armen verbinden.





Die Frage ist, wäre es zeitlich stimmig, wenn ich die fünf Querträger als Messing-Drehteil herstelle? Ich könnte auch ein Messingrohr hernehmen, einen Nagel oder eine Schraube einlöten, um ein Teller-Ende zu haben, das ich dann in der obersten Vertiefung (Beule) gut einlöten könnte.

Doll #42 hatte wohl genietete (Stahl)Stangen, die nicht mit dem Ring verbunden waren. Doch das traue ich mich nicht. Und ich mag lösbare Verbindungen.

Herzliche Grüße
Heinz

Du kannst Drähte nehmen (ich recycle gern die Draht-Kleiderbügel aus der Wäscherei, die sind D 2 mm), einseitig einen Kopf im Gesenk annieten, anderseitig Gewinde drauf schneiden. Die Mutter drauf drehen, auf Anschlag, Dann das überstehende Gewinde abfeilen. Die Mutter kannst du sogar rund machen. So wie Märklin die Achsen von Vorläufern fixierte. Damit hast du eine lösbare Verbindung, wenn man es mal braucht.

Wenn du da öfter lösen willst, z.B. für den Transport auf Ausstellungen, dann löte einseitig eine Mutter an den Arm und mach andersseitig einen Knebel an den Draht. Z.B. eine Kugel. Das fällt gar nicht auf. Die angelötete Mutter kann wegen der Symmetrie auch eine Kugel sein.

Gedrehte Teile würde ich vermeiden, das war zu teuer und nicht im System der Hersteller.

Ich habe noch was.

Du kannst in die Arme auch einfach einen Stift einlöten (Nagel), der nach innen steht, vielleicht 7 bis 10 mm.
Die Gondeln bekommen oben ein Röhrchen in der lichten Weite der zwei Sterne.
Die Röhrchen steckst du über die Nägel. Dazu biegst du die Sterne einfach (elastisch) auseinander. Damit hast du eine sehr schnelle Montage. Wenn das nicht hält, dann gehen die oberen Varianten immer noch.

Zitat von HeinzMan im Beitrag #80

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Doll #42 hatte wohl genietete (Stahl)Stangen

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Wenn du Ypsilons Vorschläge nicht umsetzen kannst (bei aller Ehre für seine super Ideen...)
kannst du auch fünf Blechröhrchen basteln, sie werden an den Enden rund ausgefeilt damit sie
zwischen den Rundträgern passen und eingelötet, aber vorher noch zwei Blech Unterlegscheiben
einarbeiten, das soll sicher stellen dass die Gondeln auch mittig bleiben....

Viel Spass weiterhin und mit GRüssen Georg

Ja Georg,

das ist es. Manchmal stehe ich einfach auf dem Schlauch. Hat es doch ewig gedauert, bis ich die damals grundsätzlich benutzen, gerollten Blechröhrchen herstellen konnte. Damit kann die Lötfläche erhöht werden. (Außen und innen Lot.)

Abstandshalter für die Gondeln muss ich mir noch überlegen.

Herzliche Grüße und Dank
Heinz

Hallo,

zum Fortgang des Projektes gilt es einiges zu konstruieren. Es geht um die Hauptstützen und insbesondere um die seitliche Stabilität. Das Gehäuse des Getriebes in Form der Jahrmarktsorgel soll für den nötigen Halt sorgen. Zudem wurden erste Formversuche angestellt.



Wie weit sollen sich die Beine spreizen?



Heute war Basteltag.



Natürlich soll die Orgel nicht traurig schauen. Wir stehen vor dem Anfang des 20ten Jahrhundert. Da haben Automobile und Dinge noch nicht böse geschaut. Die Zeichnung zeigt die Ansicht von vorne und die Rückansicht gleichermaßen.

Etwas schmaler sollen die Stützen gestellt werden.



So komme ich dem Bleistiftentwurf näher.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo,

das Schautellergeschäft will Freude, Vergnügen und natürlich auch auch Geld einbringen. Um letzteres geht es mir nicht. Es geht um Freude. Wie kann Freude mit Metall, mittels Blech überspringen? Das ist eine eher philosophische Frage. Doch die Antwort habe ich sehr oft im Lächeln der Menschen, die Blechspielzeug gesehen haben, erkannt.

Dieses Lächeln ist mein Ziel.

Und natürlich auch, wie haben sie das damals gemacht. Wie konnten die schönen Spielsachen hergestellt werden?

Der Weg dahin ist Handwerk. Und Handwerk ist nicht leicht.



Ich vermute, niemals wurde ein Blech, welches fast einen halben Milliliter stark war, verwendet. Mir jedenfalls schmerzen die Arme beim Schneiden des Bleches. Es geht darum, den Winkel der Beine zu finden. Zugegeben, ich bin ein wenig zu vor in der Zeit. Schlaghosen werden erst viel später erfunden...



Und, wie ich finde, sieht alles noch sehr chaotisch aus. Ebenmaß will gefunden werden.



Daher habe ich ein Gelenk eingebracht, um den genauen Winkel zu ermitteln.



So sieht nun der erste Eindruck des Riesenrades aus.



Mit dem Gelenk soll der genaue Winkel ermittelt werden.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo Claudia,

bemerkenswerterweise waren Schlaghosen, Bell-bottoms, die Beinkleidung der Matrosen des frühen 19then Jahrhunderts. https://en.wikipedia.org/wiki/Bell-bottoms

Herzliche Grüße von
Heinz, der noch nie Schlaghosen getragen hat ;O)

Hallo,

sicherlich sind die Herzen höher geschlagen, beim Anblick der feschen Hosen in den 60ger Jahren. Auch ich habe schöne Erinnerungen an die 60ger. Na gut, meine schönsten Erinnerungen galten damals wohl zunächst dem Schnuller.

Das will mich aber nicht davon abhalten, weitere schöne Erinnerungen zu schaffen. Erinnerungen an die schöne Zeit des Blechspielzeugs.

Man braucht nicht mehr als eine alte Dose und eine Schere, eine Zange vielleicht noch...



...natürlich viel Geduld, heißt es. Meine bislang aufwendigste Stücke Blech sind die "Schlaghosenträger". Dafür brauchte es anderes Material und viele Werkzeuge.



Die Stützen werden die Hauptstützen des Riesenrads.



Es macht einen großen Unterschied aus, mit einem Blech von 0,19 mm oder mit einem Blech von 0,49 mm zu arbeiten. Woher die "krummen" Werte kommen, kann ich nicht sagen. Ich vermute aus dem Englischen, habe aber keine passenden Tabellen gefunden.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo,

äußerster Präzision ist angesagt.



Es geht an die Montage der bereits fertig gestellten Teile.



Um 1900 nicht machbar, ist die Montage mittels Magneten. Sie haften auf einem Stück Blech unter dem Blatt Papier, auf dem die Hilfslinien aufgebracht sind.



Für mich überraschend, war die Wärmeableitung durch das Blech kein Problem. Die Lötverbindungen sind gelungen. Alles stimmt ganz genau.

Herzliche Grüße
Heinz

Heinz,

Holzbrett, Zeichnung und ein paar Nägel hätte aber auch damals funktioniert.

Grüße Bernd

Hallo Bernd,

das ist vollkommen richtig. Ein Fünfeck zu zeichnen ist nicht ganz einfach. Das geht mit einem Zirkel und einem Geometriebuch. Meine Geometriebücher habe ich lange nicht mehr, was ich heute bedaure. Vor langer Zeit habe ich zeichnen gelernt. Wenn man genau hinsieht, sieht man nix, also kein Unterschied. Die Hilfslinien sind zum Teil mit dem Bleichstift gezeichnet.

Also, ich wäre nicht in der Lage, ein Fünfeck mittels Zirkel zu konstruieren. Mit dem Geodreieck sicherlich. Doch war das damals erfunden? Nein, es wurde erst 1964 erfunden.

Herzliche Grüße
Heinz

1964 erfunden ? Mit dem Geodreieck haben schon die Ägypter gearbeitet.

Hallo,

fünf kleine Röhrchen sind hergestellt. Aus dünnem Blech wurden sie gerollt,



sie sind fünf Zentimeter lang.

Es geht an die Montage des Rades.



Ein passendes Hilfsmittel, eine kleine Vorrichtung, hätte gute Dienste erwiesen. Die Röhrchen wollten nicht ihren Platz einnehmen und so manches Mal musste ich tief durchatmen. Besser ging es dann mit Mittelröhre und einer verschraubten Achse.



Nun sollen die Gondeln dran. Und zwar eingehängt. Sicher befestigt. Sie müssen sich gut bewegen können.







Erste Versuche, die Gondeln mittels Draht einzuhängen waren erfolgreich. Und trotzdem gibt es zwei Nachteile. Zum einem muss eine seitliche Begrenzung verwirklicht werden. Zum anderen sollen keine durchgewetzten Stellen im Lack sichtbar werden.

Alles in allem lief es heute sehr gut und ich bin zufrieden.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo,

wie die Achse herstellen? Die Stützen sind zusammengefügt,



das Gestell des Riesenrads steht.



Die Lötstellen der Stützen sind mit einem Blech verstärkt.

Nun stellt sich eine Gewissensfrage: Wie soll das Riesenrad gelagert werden? Dank der Hilfe von werten Sammlerkollegen sind einige Riesenräder aufgetaucht und konnten untersucht werden. Wie damals üblich, waren sie sehr einfach gemacht und die Achsen waren schlicht ein Stück Draht. Die alten Blechspielsachen waren sehr kostenbewusst hergestellt. Aufwendige Fertigungstechniken und Materialen waren verfügbar, doch oft zu teuer.

Ich möchte an dieser Stelle von der klassischen Herstellung etwas abweichen und meinem Blechmodell Lagerungen aus Messing gönnen. Georg hat von der geplanten Lagerung eine Skizze angefertigt.



Der Plan ist, eine Steckachse mit dem Riesenrad zu verbinden, so dass ich das Rad entfernen kann, um es einfacher zu lackieren.

Besten Dank an alle, die mit recht vielen Fotos und mit Rat und Tat weitergeholfen haben!

Nachdem alle Teile von Hand hergestellt sind, gilt es nun, die genaue und fluchtende Position der Achse zu ermitteln, die auch der Stabilität des Modells dient. Daher wird als nächstes der Sockel entworfen, um danach alle Teile in der richtigen Position zusammenfügen zu können.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo,

ganz nebenbei habe ich ich das beliebte Spiel Tic Tac Toe! gebastelt. Natürlich aus Blech.



Und das Beste, ich habe gewonnen

Zum "Hauptgewinn" ist es allerdings noch weit. Es geht um den Sockel. Mein Lieblingssockel, gekantet, nicht gelötet, kann hier nicht eingesetzt werden. Ich brauche einen Sockel mit Treppe. Natürlich will jeder Schausteller sein Fahrgeschäft als höchstes empor ragen sehen, sei es denn auch nur, wie hier, eine Kinderschaukel.

Zunächst wird mit Papier gebastelt,



dann alles sorgfältig übertragen



und ausgeschnitten.



Nun wird das Probestück gefaltet.



Passt alles?



Ja? Dann kann der Sockel gebogen werden.

Herzliche Grüße
Heinz