RE: [Eigenbau] Dampflok im Stil vor 1900 - Zug in Bergkulisse - 10

Hallo Heinz,

Der Brenner ist von einer großen Bing. Ein Vergaserbrenner ohne Brennerlanze.

Was Du brauchst ist sowas wie ich hier gezeigt habe: Kraftlok von Carette - oder ein Beispiel wie man vor über 100 Jahren Kosteneinsparung machte...

Spiritusvolumen ca. 1/4 bis 1/5 vom Kesselvolumen. Steht auch im Dampfbuch was...

Typisch befindet sich der Spiritustank hinter der Maschine. Aber wie Ypsi schreibt, kannst ihn auch "verkehrtrum" machen. Oder über die ganze mögliche Rahmenlänge dazwischen. Nimm dünnes Weißblech 0,3 mm dafür. Messingblech leitet die Wärme und lässt den Spiritus kochen.

Gruß
Harry

Hallo,

und vielen Dank für die Vorschläge und den Link!

Nun ist mir klar geworden, warum bei kleinen Kraftloks Außenrahmen zum Einsatz kommen. Die Hitze der Flammen wird gefangen und zum Kessel geleitet.

Weiter ist auffallend, dass der Tank möglichst weit entfernt vom Kessel ist. Daher bin ich nicht sicher, ab es eine gute Idee ist, den Spiritusvorrat nahe am Tank zu halten. Korrektur: Nahe an Kessel und Flamme zu halten.

@Domenik, ich möchte versuchen, mich an das Bild einer recht alten Lok zu halten, wie die Phoenix. Hier habe ich allerdings nur ein Foto gefunden. Wie der Tender aussah, konnte ich nicht in Erfahrung bringen. Ich möchte versuchen, die Lok wie Kinderspielzeug zu bauen. Das bedeutet für mich die Reduktion auf das Wesentliche. Ein Tender ist mir bei diesem Projekt zu technisch.

@Ypsilon, das werde ich überprüfen.

@Harry, vielen Dank für die technische Info. Morgen wird mal wieder gerechnet.

Kann jemand sagen, wie groß die Behälter üblicherweise bei einer Spur 0 Lok sind? Zwanzig Minuten sollte sie schon fahren.

Herzliche Grüße
Heinz

Tankvolumen 1/5 bis 1/4 des Kesselvolumens, wie Harry schreibt. Abgesehen davon musst du zusehen wo du das Volumen unterbekommst.

Außenrahmen ist dem Platz geschuldet, die Loks sind einfach klein, mit Wärmeleitung hat das sicher nichts zu tun.

Abstand Spiritustank zu Kessel ist eher uninteressant. Wichtig ist der Abstand Flamme zu Spiritustank. Ziel ist es den Tank so kühl wie möglich zu halten. Das geht nur mit Abstand, der bei der kleinen Lok kaum da ist.

Hallo Heinz

das ist von einer kleinen Bing Kraftlok:

Gruss Domenik

Hallo Domenik,

vielen Dank! Damit kann ich etwas anfangen.

Das soll nicht bedeuten, dass ich mit den vielen Hinweisen und Tipps nichts anfangen kann. Ganz im Gegenteil. Ohne das Forum hätte ich wahrscheinlich den Lötkolben längst beiseite gelegt.

So habe ich alles zerlegt. Der Rahmen wird verändert, soll aber noch als Versuchsaufbau dienen. Meine Begeisterung für Außenrahmen hält sich in Grenzen.

Das ist deutlich zu erkennen.



Das muss besser werden.

Der Rahmen soll zunächst verändert werden, damit der Spiritustank zwischen die Vorderräder passt. Dafür muss auch die durchgehende Achse weg. Der Kessel mit einem Volumen von ca. 100 ml ist wohl recht groß geraten. Wenn ich den Tank unterbringe, ist das kein Problem. Dann fährt die Lok länger. Die Dampfmenge kann ich hoffentlich über die Verbrennung, die Dochte, einstellen.

Herzliche Grüße
Heinz

Du kannst ja eine Kombination von Innen- und Außenrahmen machen. Vorn Innenrahmen. Da kommen die Räder zur geltung und ggf. Zylinderatrappen. Hinten einen Außenrahmen mit Kohlenkasten, der schafft Platz und du hast vielleicht mehr Möglichkeit das Getriebe unter zu bekommen.
Nur als Idee: Für die Kurbelwelle kannst Du einfach auch eine gekröpfte Welle nutzen. Da gibt es im Bereich Metallbaukasten ausreichend Material. Ich denke die Kurbelwelle von Trix wäre mit Hub und Breite gut geeignet. Solche Teile horten die Baukastensammler meist nutzlos in ihren Kisten.

Z.B. hier
https://www.ebay.de/itm/294818161803?has...XkAAOSwz~RdRqwg

Ja,

über eine Kombination Außen- Innenrahmen habe ich auch schon nachgedacht. Werd' ich vielleicht mal ausprobieren. Nur kann ich mir nicht vorstellen, dass um 1900 sowas gemacht wurde. Alles sollte recht einfach herzustellen sein. Insbesondere, vor dem Einsatz schwerer Stanz- und Formmaschinen.

Hinten habe ich gar kein Platz mehr. Verlängert kann es auch nicht werden. So hat Bing das Problem gelöst. Die Loks waren hinter sehr lang, hätten eigentlich noch eine Achse vertragen können.

Ich möchte gerne in der Welt der Blechspielzeuge um 1900 bleiben.

Auch wenn ich keine Beispiele kenne, wo der Tank vorne untergebracht war, möchte ich ausprobieren, den Spiritausvorrat vorne zu verstauen.

Kennt jemand Beispiele?

Herzliche Grüße
Heinz

Ich nicht.

Hallo Heinz

Vorne nicht, aber viele Amerikaner wie Beggs und Weeden haben den Tank unten gehabt.

Bing hatte spät ein Patent zu einem Brenner zur Verhinderung eines Ausfliessens.


Wie funktionierten Planks Wundertöpfe?



Gruss Domenik

@ Domenik: Ich bin immer wieder überrascht von EPs Ideenvielfalt!
Da wurden zwei stehende Kesselchen evtl. mit Flammrohr verbaut. Gibt es mehr Bilder? Sieht nach Kraftlok aus. Spur 3 oder so?

Von den Bing Patente habe ich noch keine reale Ausführung gesehen.

@ Heinz: Dein Kessel hat das doppelte Volumen! Was für Abmessungen hat der?

Gruß
Harry

Hallo Harry

ich kenne die Lok nur von der "Train Collectors Association":

http://www.tcawestern.org/plank.htm

Dort gibt es aber noch andere Varianten:






Die Loks im Katalog von Strathmann & Joachim heissen zwar alle Vulkan aber sind noch anders:



Quelle:

https://digicult2.thulb.uni-jena.de/rsc/...0V%208a_078.TIF

Gruss Domenik

Hallo,

die Lok mit dem Heißluftmotor besitze ich auch,mein Tender ist aber der Falsche.















Beste Grüße
Frank

Hallo Frank,

vielen Dank für die tollen Bilder. Tatsächlich habe ich schon ein wenig mit einem Heißluftmotor geliebäugelt.

Heinz, einen leistungsfähigen Stirling zu bauen, ist nochmals eine andere Dimension zur Dampfmaschine...
Kann Dir aber auch hier eine gute Literatur nennen.
Jetzt machen wir mal das Lökle fertig....

Ja, Harry,

bin schon über dem Tank-Brenner. Zuerst kommt die Dampflok.

Das Herausforderung beim Stirling sind die genaue Passungen. Alles muss quasi Dampfdicht schließen und dennoch leichtgängig sein. Könnte sein, das überfordert meine kleine Werkstatt. Der gezeigte Motor aus 1977 kann quasi nur sich selbst bewegen. Der zieht gar nichts.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo,

schaut der TÜV hier zu?

Interessant zu wissen, wie dieser Verein als DÜV „Dampfkessel-Überwachungs- und Revisions-Vereine“ gegründet wurde. Als "Mannheimer" war ich wohl in der Mannheimer Börse, D 2, 6, war auch mit meinen alten Motorräder beim "TÜV" in der Dudenstraße.

Beim original TÜV.

Nicht wusste ich allerdings zu dieser Zeit, dass das alles mit Dampf zu tun hatte.

Jedenfalls bin ich schon froh, dass mein Brenner dicht ist.



Er passt zwischen die Achsen und ist eher überdimensioniert.



Die Messingrohre werden später durch Weißblech ersetzt. Auch kann hoffentlich der Brenner kleiner werden.

Herzliche Grüße
Heinz

Zitat von HeinzMan im Beitrag #227

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Wie der Tender aussah, konnte ich nicht in Erfahrung bringen.

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Hallo,

langsam wird es eine Dampfeisenbahn. Jedenfalls wurde heute ordentlich eingeschürt. Zunächst sehr vorsichtig im Werkstattwaschbecken.

Wird der Kessel wohl zerplatzen?

Schutzhandschuhe und Vollgesichtsschutz liegen bereit.

Zunächst nichts. Dann nach fünf Minuten ein typisches Raunen, ein Blubbern ist vernehmbar. Dampf wird generiert. 75 ml Wasser und 15 ml Alkohol ergaben eine halbe Stunde Dampf.

Mut war gefasst, das Experiment durfte auf der Werkbank fortgesetzt werden.



Also jetzt Bewegung.

Dampf will geleitet werden. Die Dampfmaschine ist bereits verlötet und montiert.



Die Dampfleitung wird gebogen.



Hierzu habe ich ein sehr einfaches Hilfsmittel mittels Unterlegscheiben hergestellt.



Das Verfüllen mit Sand funktioniert bei so dünnen Rohre nicht.

Alles ist bereit...





Nur leider lässt das Sicherheitsventil, welches ohne Gewindebuchse verschraubt wurde, Druck entweichen.



Da muss ich nacharbeiten...

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo Heinz,

Sehe ich das richtig: Kessel aus Weissblech?! Das wird wohl nicht Deine endgültige Lösung sein?!
Sicherheitsventil: bitte verwende ein neues Ventil von Wilesco. Das ist kalibriert eingestellt.

Ich würde Dir auch ein Entlüftungsröhrchen für den Brenner empfehlen. Die Spiritusgase aus den Brennerraum nach oben oder hinten raus ableiten.
Gruß
Harry

Mich würde das Flammenbild unterm Kessel interessieren und wie es sich verhält wenn die Dochtrohre etwas gekürzt werden damit die Flammen mehr Platz haben. Ich habe da von meiner Doll schlechte Erfahrung mit der Kesselleistung.

Ansonsten wäre der Tank mit den aufgesetzten Rohren schon eine gute Lösung, sollte sich der Tank nicht sehr aufheizen.

Hallo,

alles ist nur ein Probeaufbau. Der Kessel ist komplett gelötet, die Abschlüsse sind sogar stumpf verlötet. Die Lok soll später hauptsächlich aus Messing gebaut werden.

In der Tat sind die Rohre am Brenner etwas zu lang. Im Moment steht der Brenner noch auf dem Boden. Die Versuche sollen zeigen, wie groß der Brenner exakt sein muss. Im Moment wird er mit 15 ml Spiritus gefüllt. Damit brennt er minimal länger, als Wasser vorhanden ist. Das könnte ich aber mit Erhöhung der Füllmenge ausgleichen. Der Brenner kann 24 ml Spiritus aufnehmen, der Kessel hat ein Gesamtvolumen von ca. 100 ml. Der Tank wird im Betrieb nicht warm. Wenn es bei der derzeitigen Füllmenge bleibt, kann ich die Bauhöhe reduzieren.

Wie es aussieht, kann der Brenner also kleiner werden. Es fehlt aber noch der Versuch unter Last.

Wegen der Sicherheit bin ich nicht besorgt. Dampfmaschinen mit oszillierendem Zylinder kommen theoretisch auch ohne Sicherheitsventil aus. In diesem Fall übernimmt die Feder am Zylinder die Sicherheitsfunktion und würde bei Überdruck Dampf entweichen lassen. Ich habe also bei meiner Lok zwei voneinander unabhängig arbeitende Sicherheitseinrichtungen.

Im Übrigen werde ich das Sicherheitsventil so einstellen, dass es nur den benötigten Druck zulässt.

Interessant zu sehen, welche Ähnlichkeit meine Konstruktion mit der Plank Spiritus-Lok "Vulkan" (Link in #242) aufzeigt. Leider ist hier keine genaue Modellbezeichnung genannt.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo,

die neue Aufnahme des Sicherheitsventil war schnell gedreht. Dann wurde ein Versuch mit Druckluft durchgeführt.

Hast Du mal ein Manometer angeschlossen?

Hallo Ypsilon,

das kommt als Nächstes.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo,

alles wieder auf Null?

Etwas Ablenkung tut gut zur Zeit.

Das geht mir so und ich versuche in der Werkstatt zu arbeiten.

Ich hätte ja auch früher drauf kommen können. Dem Lagerpunkt des Zylinders kommt offenbar eine wesentliche Bedeutung zu.

Gestern habe ich die Sammlung gesichtet. Na ja, gesichtet ist ein wenig schön geredet. Noch immer ist die Sammlung verstaut. Teils in Euro-Boxen, teils in Umzugskartons. Ein total geniales System habe ich noch nicht gefunden. Sammlungsorganisation - wie Spur 00 Wagen im Betrieb markieren? Säurefreie Klebeetiketten?

Mithin sind zwei kleine Dampfmaschinen gefunden. Und natürlich auch gleich untersucht.

Wie eingangs beschrieben, ist wohl der Drehpunkt dem Hub anzupassen. Weiter habe ich die Kolben genau vermessen. Bislang nicht beachtet habe ich bei meiner Konstruktion, dass Dampf möglicherweise einen gewissen Platz im Kolben braucht, um wirken zu können.

Wie mir scheint, ist die Entwicklung der Dampfmaschine in Spielzeugbereich fast losgelöst der Entwicklung im Maschinenbau. Im Maschinenbau wurden Verfahren entwickelt, die darauf abzielten, Wirkungsgrad zu steigern. Die Maschinen sollten Arbeit verrichten können.

Die Spielzeugmaschinen blieben weitgehend vor.

Hier ging es wohl darum, möglichst einfach die gewünschte Funktion zu erhalten.

Kurze Rede langer Sinn. Ich brauche nicht nur Unbekannten in meinem Spiel. Also habe ich mir eine "Konstante" gesucht.



Eine neue Spiegelplatte wurde gefertigt, mit einem kleinen Stift die Endpunkte bestimmt und übertragen,



ist die Dampfmaschine nun kompakt und zusammenhängend. Zylinder und Kolben stammen von einer kleinen Bing stehenden Dampfmaschine.

Sie schnurrt, wie schon die original Bing stehende Dampfmaschine, bei ca. 0,5 Atü.



Ich möchte nun schrittweise das Getriebe erweitern. Alles muss stabiler werden, das habe ich schon gesehen.

Herzliche Grüße
Heinz