Märklin Stromaußenschiene für die Hoch-, Untergrund- und S-Bahn (update 15.10.2020)

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#1 | Märklin Stromaußenschiene für die Hoch-, Untergrund- und S-Bahn (update 15.10.2020) datum

15.03.2019 15:47 (zuletzt bearbeitet: 11.01.2021 22:17)

Hallo,

als in Berlin 1909 die S-Bahn eingeführt wurde, stand Märklin schon in den Startlöchern und präsentierte eine Hoch- und Untergrund-Bahn in der Machart der Berliner S-Bahn. Es gab die Ausführungen mit verschiedenen Aufschriften (Englisch, Französisch und Deutsch) in Spur 0 und 1 und mit Uhrwerk und Schwachstrom-Antrieb.

Der Triebwagen mit dem Schwachstrom-Antrieb wurde über Batterieelemente angetrieben, und der Strom wurde über eine Außenschiene und einem Rollenstromabnehmer dem Motor zugeleitet.

Es wird in der Literatur, sofern diese S-Bahnen überhaupt erwähnt werden, immer von einem außenliegenden Stromabnehmer gesprochen, aber anscheinend hatten die Bahnen so einen Rollen-Stromabnehmer auf beiden Seiten, wie wir gleich erkennen können.

Für diese Bahn stellte Märklin Gleise her, die zwei Schwellen in einer Länge von 77 mm hatten und die isolierte, seitlich liegende Stromschiene aufnehmen konnten. Es gab diese Gleise für beide Spuren in voller Länge und als halbe Gleise, auch solche mit Stromschienen an beiden Seiten für die Wechsel-Übergänge, die man im Bereich Weichen und Kreuzungen benötigte, als eben auch solche ausgestattete Weichen und Kreuzungen für den 8-er Kreis mit seitlichen Stromschienen.

Unbekannt ist, ob es diese Ausführungen mit der seitlichen Stromschiene auch bei dem um 1910 eingeführten größeren Radius gab.

Märklin hat auch das Problem gelöst, wie der Besitzer einer Uhrwerkbahn seine Uhrwerk-Gleise für die S-Bahn umbauen konnte. Dazu gab es eine Stromschiene mit zwei festmontierten Schwellen in einer Länge von 77 mm, die durch zwei Schnappvorrichtungen in der Mitte der alten Schwellenabstände montiert werden konnten, so dass das neue gestaltete Gleis fünf Schwellen aufwies.

Da nicht nur diese Hochbahn von Märklin extrem selten ist, sondern auch Gleise mit der seitlichen Stromschiene oder auch nur die Nachrüstungsschiene im Prinzip nicht zu erhalten sind, habe ich mir überlegt, meinen aus zwei BING-Waggons gebauten S-Bahn-Viertelzug,

http://www.altemodellbahnen.de/t32327f23...ahn-fertig.html

der ja mit einem Uhrwerk angetrieben wird, auf elektrischen Antrieb umzubauen, und der Strom soll von einer seitlichen Schiene kommen.

Nun ist es ja so, dass man an Schwellen von Märklin in einer Länge von 77 mm nicht drankommt. Es gibt zwei Möglichkeiten: Entweder baut man sich aus Blech neue, aber glatte Schwellen in dieser Länge oder man schneidet zwei Märklin-Schwellen so ab, dass sie zusammengelötet eine Länge von 77 mm erreichen. Letzteres habe ich gemacht.

Diese überlangen Schwellen werden an der einen Seite mit den vorhandenen Laschen am Schienenfuß befestigt und auf der anderen Seite an der Schiene festgelötet, wobei ich zuerst beide Kontaktstellen, also Schiene und Schwellen mit einem Lötpunkt vorgelötet habe und nach Beschweren mit einem Hammer die Stelle mit der Lötflamme so erhitzt habe, dass sie zusammenhafteten.

An das Ende der überlangen Schwelle habe ich eine Klammer festgelötet, die ich beim Schlachten von elektrischen Gleisen bekommen habe. Auch die Isolierpappe für die Isolierung der Stromschiene stammt aus dieser Quelle. Beim Festlöten der Klammer ist darauf zu achten, dass die Unterseite mit dem Lötpunkt vorher gut saubergeschliffen wird, damit das Lötgut gut haftet, sonst platzt die Klammer später beim Zusammenbiegen womöglich wieder ab.

Märklin hat für diese Stromschiene einen kleineren Schienenkopf von 3 mm Durchmesser verwendet. Da ich nur die größeren 4-mm Schienenköpfe habe, wurden diese Schienen in der richtigen Länge bereitgestellt. Im Übrigen wird die Stromschiene entgegen der Seite mit der höheren Schwellenausprägung eingebaut. Und bei runden Gleisen kommt die Stromschiene nach innen.

Die Stromschiene wird jetzt mit der jeweiligen Isolierung eingelegt. Am Ende des Gleises muss darauf geachtet werden, dass die Stromschiene bündig mit den anderen beiden Schienen liegt. Dann werden mit einer langen Zange beide Enden der Klammer erst einmal angebogen. Danach lege ich die Schwelle auf ein passendes Holzklötzchen und klopfe mit diesem aus einer Hoftürangel gebautem Werkzeug die Klammer richtig fest.

Da ich sehr gerne Progressgleise baue, siehe

Gleisbau Progressgleise oder wie Märklin schreibt "Progreßgleis"

habe ich bei den von mir gebauten Gleisen mit Aussenstromschiene weitere Schwellen eingesetzt, die ich durch "Gleisschlachterei" gewonnen habe. Es ist ja so, dass es nur ausnahmsweise mal richtig ist, ein zertretenes Gleis wieder in Schuss zu bringen. Da bringt die "Gleisschlachterei" ein viel besseres Ergebnis.

Gleise gibt es wie Sand am Meer, und dabei sind immer ausreichend verbogene Gleise. Wichtig bei der Gleisschlachterei ist, dass das verformte Gleis vorher geglasstrahlt wird und nicht hinterher die einzelne Schwelle. Das spart viel Arbeit.

Diese Problematik habe ich in oben angeführtem Beitrag erläutert.

So sehen diese Gleise aus:

Hier ein Bild von einem Stromschleifer an einer S-Bahn - rot und kompliziert. Für den Anbau an meiner S-Bahn werde ich entweder zwei amerikanische Rollenschleifer anbauen oder, wenn die zu breit sein sollten, schmalere in dieser Bauart bauen.

So sieht meine S-Bahn auf diesen neuen Gleisen aus. Es wird überlegt, wie man die S-Bahn auch auf normalen elektrischen Gleisen fahren lassen kann. Dazu müsste man einen entnehmbaren Schleifer einbauen, der bei Bedarf unter der S-Bahn befestigt wird. Die beiden Rollenschleifer werden dann hochgeschoben und festgestellt.

Schönen Gruß
Udo

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