Märklin Doppelkreuzungsweiche, laut Lankes Eigenbau ?

Hallo,

auf dem Frankfurter Blechbahnstammtisch habe ich eine schöne Doppelkreuzungsweiche für Uhrwerk gezeigt. Sie ist auf der Rückseite mit "Märklin" gestempelt, allerdings kaum lesbar. Die Stempelung ist mittig auf der Rückseite schräg aufgebracht, siehe Bild dazu.

Frankfurter Blechbahnstammtisch, nächster Termin am Montag 31.3.2025 (Datum aktualisiert) (12)

Nun bietet Lankes in seiner aktuellen Auktion Lot: 2519 eine solche Doppelkreuzungsweiche für den elektrischen Betrieb an und schreibt dazu "Eigenbau".

https://www.lankes-auktionen.com/de/onli...00&limitstart=0

Stammt diese Art von Doppelkreuzungsweiche nicht von Märklin ?

Schönen Gruß
Udo

Hallo Udo,

dass diese EPKW aus Märklin Weichen zusammengestzt wurde siehst du an den Stellhebelplatten,
die Original EPKW hat nur einen Zug mittig....



mit GRüssen Georg

Ein Katalogbild ist ja noch kein Beweis, dass Märklin, dass nicht auch anders gebaut hat.
Immerhin zeigen die Weichen von Udo und die bei Lankes bauliche Ähnlichkeiten in der Ausführung der Verbindung beider Schienenstränge.
So müsste es, wenn nicht Märklin, der gleiche Erbauer gewesen sein, oder man hat von einander abgeschaut.
Und es verdammt gut gemacht. Wahrscheinlich wären Fotos der Unterseite sehr aufschlussreich.

Stephan

Zitat von geopiri im Beitrag #2

---

Hallo Udo,

dass diese EPKW aus Märklin Weichen zusammengestzt wurde siehst du an den Stellhebelplatten,
die Original EPKW hat nur einen Zug mittig....



mit GRüssen Georg

---

Hallo Stephan,

das stimmt auffallend, dass das eine verdammt gute Arbeit ist, mir fällt auf, dass die Kreuzung eindeutig eine K 0 ist,
die Weichen unten ebenfalls, wie die normalen Weichen bezeichnet sind. Die Weichen oben haben keinen Stellhebel,
dafür ist auf der rechten Seite der Zugdraht zu sehen während es links fehlt, dann siehst du schon bei genauerem
Betrachten die Schnittstellen, und auch da hast du Recht, eine Bild von unten wäre interessant...

Die Lankes Weiche ist aber gar nicht mal so schlecht, wegen der guten Verarbeitung...

mit GRüssen Georg

Die Weiche von Christian ist ja wie das Katalogbild von Georg mit einem alten Stellhebel ausgestattet.
So waren in der Lankes-Auktion im Februar einige dieser Weichen in der Auktion. Alle mit diesem "alten" Stellhebel und alle als Handweiche.
In der Machart nach Katalog habe ich noch keine Doppelkreuzungsweiche mit neuerem elektromagnetischen Antrieb gesehen.

Stephan

Die Vermutung liegt nahe, dass der Erbauer diese Handweiche elektrisch aufbauen wollte,
also zwei Magnete, denn der mittige Stellhebel hätte Schwierigkeiten, durch nur einen
Magneten bedient zu werden...

Aber trotzdem, ich würde mich im Nachhinein nicht wundern, wenn sich herausstellt, dass
die Lankes Weiche d o c h ein Original ist...

mit GRüssen Georg

Hallo,

in dem Beitrag vom Frankfurter Blechbahnstammtisch wird auch die Unterseite der Doppelkreuzungsweiche gezeigt. Dort ist auch etwa mittig der (undeutliche) Märklin-Stempel zu sehen.



Man sieht deutlich, dass die Arbeit mit hochwertigen Maschinen ausgeführt ist. Meines Erachtens ist die Doppelkreuzungsweiche mit zwei Stellhebeln bzw. Stellmotoren die Fortentwicklung der nur mit einem Stellhebel ausgerüsteten Doppelkreuzungsweiche.

Auch wenn der "Märklin"-Stempel auf meinem Exemplar sehr schwach aufgestempelt worden ist, ist es doch kaum denkbar, dass ein Fremder einen Märklin-Stempel verwendet hat.

Schönen Gruß
Udo

Hallo,

als Frank meine Doppelkreuzungsweiche sah, erzählte er mir, dass vor kurzem eine solche wie meine, aber in elektrischer Ausführung auf einer Auktion für über 700 € verkauft worden wäre.

Schönen Gruß
Udo

Ja Udo, das ist eindeutig gleiche Machart wie bei der Lankes Weiche,
schön es auch von unten zu sehen, man sieht die Anordnung der Zugdrähte,
auch wenn deine Weiche nur für Uhrwerk ist...

Unter Udos linke Hand sieht man den ergänzenden Abschnitt der Stellhebelplatte noch,
die Kreuzung wurde hineingebaut wie auch die Weichen, wie gesagt, klasse Weiche...!

mit GRüssen Georg

Noch etwas zu dem rückseitigen undeutlichen Stempel. Man sieht auf dem Foto mittig schräg eine weiße mit schwach schwarzen Buchstaben bedruckte Stelle mit vier abgerundeten Ecken. Darauf steht "Märklin", darunter "Germany".

Das Objekt habe ich schon etwa 20 Jahre, bei eBay gekauft. Ich wollte es jetzt verkaufen. Meine Preisvorstellung wäre 170 € für diese Seltenheit. Das ist bestimmt weniger, als ich seinerzeit dafür bezahlt habe. Versand kommt hinzu.

Der Stempel ist klein Problem, anbei meine Werke vor einiger Zeit,
der Märklin Stempel war auch dabei, bei dem "M" habe ich sehr lange
gebraucht, bis dieser gut war, nun, diese Stempel gibt es nicht mehr,
und ich bin nicht der einzige der solche Stempel nachmacht....

Soviel zum Thema Stempel...



mit GRüssen Georg

Für den Fall, dass es weiter hilft:
kürzlich bei einer Ausstellung in Döbeln:





Laut Eigentümer soll es sich um einen Eigenbau aus der Schweiz handeln und sehr gut funktionieren. Ich selbst habe kein Entgleisen feststellen können.

Gruß aus Mittelsachsen
Peter

Hallo,

sicherlich gibt es ganz tolle Eigenbauten bei Doppelkreuzungsweichen. Ich selber habe beispielsweise eine Kurvendoppelkreuzungsweiche und eine Dreifachkreuzungsweiche gebaut, die auch nicht schlecht aussieht und die jeweils gut funktionieren. Aber diese hier in den Beiträgen besprochenen Doppelkreuzungsweichen haben eine Handschrift, die vermuten lässt, dass sie durch die Benutzung geeigneter Maschinen und Werkzeuge bei Märklin entstanden sind.

Schönen Gruß
Udo

Hallo,

bei den Weichen wurden in den Katalogen die alten Klischees beibehalten, auch wenn ab 1930 langsam die modernen Bauformen auf Grundplatten einzogen. Und dies auch bei der Doppelkreuzweiche. Basis für die Doppelkreuzweiche waren immer Grundplatten aus normalen unbehandelten Weißblech mit den alten Radlenkern, die noch nicht aus dem Schienenprofil gebildet wurden.

Die bei Lankes angebotene DKW ist neu vernickelt. Einige weitere Angebote auf diesem Gebiet deuten auf einen recht aktiven Vorbesitzer.


Viele Grüße,

Bodo

In diesem Thread geht es nicht um Doppelkreuzungsweichen,
sondern um parallele Kreuzweichen oder um doppelte Gleisverbindungen.

VG, Sandor

Hallo,

das ist natürlich richtig.

Märklin bezeichnete sie als "Einfache Parallel-Kreuzweiche". (vergl. #2)


Viele Grüße,

Bodo

Hallo, Sandor,


ich staune. Was ist denn der Unterschied zwischen einer Doppelkreuzungsweiche und einer parallelen Kreuzweiche ?

Die "parallele Kreuzweiche" kenne ich als "rechte parallele Kreuzweiche" und "linke parallele Kreuzweiche". Beide kombiniert in einem Objekt ergeben bei mir eine "Doppelkreuzungsweiche".

Schönen Gruß
Udo

Hier zum Vergleich eine Parallelweiche in Spur I



Viele Grüße
Wolfgang

Udo,

oben Doppelkreuzungsweiche DKW

unten einfache Parallelkreuzungsweiche EPKW

ganz unten einfache Kreuzungsweiche EKW

mit GRüssen Georg

Hallo Udo,

Georg hat Deine Frage inzwischen schön beantwortet. Anbei noch drei Fotolinks aus Wikipedia:

Doppel­te Kreu­zungs­weiche mit innen­lie­gen­den Zun­gen („Engländer“) auf einer Neben­strecke

Doppelte Kreu­zungs­wei­che mit außen­lie­gen­den Zun­gen (Bau­art „Bä­se­ler“)

Doppel­te Kreu­zungs­wei­chen (links mit innen-, rechts mit außen­lie­gen­den Zun­gen) im Ran­gier­bahn­hof Mün­chen Nord

Schöne Grüße!
Sandor

Typische Spur 0 Hersteller für Doppelkreuzungsweiche:
- Europa : Buco
- USA : Ross Custom Switches (double slip switch)

Gruß, Sandor

Guten Tag

Ergänzend noch die Steigerung von Märkling:

Parallelkreuzweiche mit Durchfahrtsgeleise in Spur 1 (Katalog F, Tafel 35 von 1900)



Gruss

Peter

Hallo,

in Spur II ist die dreigleisige Parallel-Kreuzweiche so groß, das sie zweiteilig ausgeführt werden musste.

(Bei Lankes fiel der Hammer bei so eine Weiche in Spur II vor ein paar Jahren erst bei 3500,- €, wenn ich mich richtig erinnere.)


Zu #24: Max Heusser regt in seinem Buch an, dass man Weichen sammeln könnte.


Viele Grüße,

Bodo