RE: [Eigenbau] Dampflok im Stil vor 1900 in Spur I - 4

Hallo Heinz,

Es waren Dampfschiffe. Im holländischen Dampfbuch die Schiffsmaschine zweizylindrig in V-Anordnung, das war die erste Maschine.

Kesselböden selber getrieben und beim Klempner für 5 Maak hartlöten lassen. Der Propan-Brenner von meinem Vater hatte nicht ausgereicht.

Das letzte Schiff war sogar Kohlegefeuert!

Die Dampfpfeife kannst Du von der Doll/Fleischmann Maschine weiterverwenden. Sicherheitsventil würde ich von Wilesco zukaufen. Die sind fest eingestellt.

Beide Anbauteile kannst Du später immernoch nachbauen.

Hast Du Dir zur Lok schon Gedanken gemacht? Würde von der Planung vom Groben anfangen und dann auf Teilbereiche herunterbrechen.

Schwebt Dir schon eine konkrete Loktype vor? Was soll sie können? Möchtest Du sie in so einer "Torte" als Gesamtkunstwerk mit engen Radien (8er oder gar 6er) laufen lassen? So hatte ich Dich interpretiert bei der Abbildung in dem alten Musterbuch.

Dann die Teilbereiche:

- Kessel
- Feuerung
- Maschine und Mechanik
- Rahmen / Räder
- drumherum (Schornstein, Führerstand, ggf. Tender, usw.)


Gruß

Harry

Entscheidung welche Zylinder, ob fest oder oszillierend, ob innen oder außen.

@ Ypsi:

Das fällt unter den Projektpunkt: Maschine / Mechanik

Empfehlen würde ich einzylindrig, einfachwirkend, oszylierend und dann als Kraftlok mit Getriebe.

Falls gewünscht kann da rechts und links eine Maschinenattrappe ran.

Habe gerade den EP Katalog vor mir liegen.

Rechts unten: Kraftlok mit schön viel Rädchen dran 😆

Plank ist grundsätzlich ein sehr guter Anhaltspunkt.
Heinz müßte nur mal mehr gucken lassen was er tatsächlich will oder wo seine Gedanken nun sind.
Zuletzt hielten wir uns bei Gewinden auf, es ging um Feingewinde und dann wurde eine Schneidkluppe für 1-Zoll-Rohre gepostet.
Das verwirrt die geneigte Leserschaft.

Solche Sachen sind auch lohnend für Eigenbau.
https://www.ebay.de/itm/274950347571?has...UEAAOSwrMJhRHf4

Wenn schon Eigenbau, dann würde ich Sachen bauen die ich nie kaufen kann oder kaufen würde.
Nachdrücklichsten Eindruck hinterließ bei mir die Bing/Schoenner Spur 4 Anlage im Foyer in Vaihingen 2012 von Horst Reichardt.
http://www.alte-spieleisenbahnen.de/impressionen_12.html

Und Georg findet hier auch passende Kaiserwagen.

Hallo Ypsilon,

ja, in der Tat möchte ich mich an Plank orientieren. Auch hinsichtlich der Räder. Damit wäre das Speichenproblem gelöst. https://historytoy.com/plank-ernst-eisen...ngkessel-spur-0

Ansonsten soll es eine "Torte", eine Spiellandschaft, werden. Siehe #531 https://atca-club.org/atca-toy-catalogs/...catalogue-1888/ (#49)

Es bietet sich eine Kraftlok an, mit oszillierendem Zylinder. Zur gegebener Zeit muss ich mich mit Zahnräder auseinander setzen.

Die Lok wird also deutlich kleiner werden und auf Wulstschienen laufen.

Herzliche Grüße
Heinz

OK, also nicht mehr Spur 1? Das ist sicher sehr sinnvoll für so ein "Tortengebirge". Na ich bin gespannt wo am Ende die Reise hingeht.

Ich glaube die verlinkte Lok hatte auch gar kein Zahnrad- sondern ein Reibradgetriebe. Das fahrseitig linke Lager der Kurbelwelle dürfte ein Langloch haben, so dass die Kurbelwelle direkt auf dem Spurkranz der hinteren Achse aufliegt. Das nötige Gewicht kommt vom Schwungrad aus Blei. Ich kann mich irren, aber derzeit denke ich dass es so war.

@ Ypsi:

Die Lok hat ein Zahnradgetriebe, Untersetzung 5:1

Carette hatte das mit Reibrad.

Für die EP kann ich die vorderen Räder bereitstellen.



Bin gerade dabei die weggeschmolzenen Räder von der Turbinen-Lok zu ersetzen.

Der Nachbau dieser Lok wäre ganz speziell; es sind gerade mal 3 Loks davon bekannt...

Gruß
Harry


PS: Tipp auf das Bild, dann ist es richtigrum. Die Chinesen fliegen auf die Rückseite des Mondes; die Einstellung von Bilder scheint schwieriger 😆😳☹️😬

Zitat von ypsilon im Beitrag #81

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Solche Sachen sind auch lohnend für Eigenbau.https://www.ebay.de/itm/274950347571?has...AOSwrMJhRHf4var _gaq = _gaq || [];

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Hallo,

es geht weiter mit mechanischer Grundlage. Bin ich fähig in meiner Werkstatt, die benötigten Gewinde herzustellen?

Ja.



Gewinde sind in der Technik allgegenwärtig. So auch bei Dampfmaschinen. Um das Thema Dampflok ein wenig zu entlasten, habe ich Gewindeschneiden ausgelagert. [*Drehbank] Gewinde schneiden auf der Drehbank

Die Dampfpfeife passt.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo,

eine Eisenbahn braucht eine Pfeife. Also ging es daran, eine Pfeife zu bauen. Bei den alten Spieleisenbahnen waren die Pfeifen recht schlank und etwa fünf mal in der Länge, wie im Durchmesser. Es handelt sich um eine geschlossene Pfeife.



Die Büchse war schnell gedreht, poliert und mit einem Gewinde versehen.

Die Öffnung der so genannten Lippenpfeife sollte per Hand eingearbeitet werden,



was natürlich auch kein Problem war.



An den Schnittflächen erkannte ich aber: da stimmt was nicht! Sie sind viel zu dick.



Außerdem fällt bei genauer Betrachtung auf, dass in der Pfeife von Bing kein Gewinde erkennbar ist. Zudem kann ich den Kern nicht einbringen.

Das schöne war, dass ich angenehme Werkstattgespräche über Pfeifen führen konnte.

Morgen suche ich nach Lösungen.

Herzliche Grüße
Heinz

Für den Ton dürfte die Materialdicke doch keine Rolle spielen. Wichtig ist die Schneide und die Länge der Pfeife. So war es jedenfalls bei meinen Pfeifen aus Holunderholz. Vor 40 Jahren.

Hallo,

heute ist ein wichtiger Schritt vollbracht. Das erste Teil meines neuen Projektes ist fertig gestellt.

Das Werkstück wurde aufgebohrt und ein Verschluss wurde vorbereitet,



zuvor wurde der Kern eingesetzt



und der Verschluss wurde verlötet.



Nun funktioniert die Pfeife.



Die Bing Pfeife ist lauter. Im Ton sind sie gleich. Die Lautstärke ist offenbar von der Länge der Röhre abhängig.

Nun konnte ich endlich ein Erlebnis nachholen, dass mir in der Kindheit fehlte. Eine Pfeife basteln war auch Thema des Werkstattgesprächs gestern.

Es ist nie zu spät für eine glückliche Kindheit.

Natürlich braucht die Pfeife noch einen Hahn. Das ist der nächste Schritt.

Ich mag es nicht, wenn meine Werkstatt nach Maschinenöl stinkt und überall Späne im Öl kleben. Andererseits wird Schmiermittel zur Metallbearbeitung benötigt. Dies Problem konnte ich auch lösen. Mit einem Umformöl, das im CNC-Bereich eingesetzt wird und sich nahezu Rückstandlos auflöst, ohne zu schmieren.



Die Oberfläche sieht nahezu aus, wie poliert.

Nachdem ich die Kugel gedreht hatte, war meine Konzentration dahin.



Morgen ist Spielertreffen in Lauf an der Pegnitz. Da werde ich wohl nicht weiter arbeiten können.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo Heinz,


das klingt ja wortwörtlich gut!

Hatte gerade in meiner Literatur gesucht:



In diesem Buch gibt es eine über 12 seitige Abhandlung über "whistles"

Bitte beschreibe das "Umformöl" genauer, das Problem habe ich ja auch. Allerdings bin ich bisher ach sehr gut ohne Schneidöl hingekommen, vor allem bei Messing. Das Thema Gerüche in der Werkstatt = Keller = Haus geht mir auch auf die Nerven.
Meine neue Drehmaschine war derartig verölt und auch an Innenseiten noch mit Konservierungsfett von 1960 verschmiert dass sie stank wie PCK Schwedt.

Umformöl, ist das weiß ? Das ist wohl Bohröl.

Hallo,

das Umformöl ist wohl ein relativ neues Produkt. Fenella Kühlschmierstoff. "Spezielles, gebrauchsfertiges Umformöl (nicht verdünnbar ) Das Schmieröl eignet sich besonders gut für den Einsatz unser Mindermengenkühlsysteme. Das Öl verdunstet vollständig, d.h. Sie müssen keine Rückstände entfernen, da nur ein feines weisses Pulver auf der Oberfläche verbleibt was einfach mit einem Tuch abgewischt werden kann." Herstellerangabe beziehungsweise Händlerangabe.

Fenella VD 201 N.

Ich kann es empfehlen.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo,

weiter ging es mit den Arbeiten am Absperrhahn.



Das Gewinde kesselseitig ist mit Überlänge hergestellt und dient im Folgenden der Werkstückaufnahme. Das werde ich später erläutern. Der Absperrhahn hat zwei Gewinde. Eins mit dem er auf den Kessel geschraubt wird und das zweite zur Aufnahme der Pfeife. Ich musste mich an den Bolzendurchmesser herantasten, da die Maße aus den Tabellen nicht funktioniert haben. Als Bolzendurchmesser wird der Durchmesser bezeichnet, auf dem das Gewinde mit einem Schneideisen aufgebracht (geschnitten) wird.



Das Gewinde passt*



und das nicht mehr benötigte Material ist abgeschnitten. *Rechts ist die spätere Aufnahme zu sehen.



Das Werkstück ist nun auf die Aufnahme geschraubt und eingespannt. Nun kann der zweite Flansch und das kleine Gewinde gearbeitet werden. Mit einer Zentrierspitze läuft alles rund.

Es sind einige Arbeiten an der Drehmaschine nötig, um eine Dampflok zu erstellen. Vielleicht sind Drehmaschinen und ihre Funktion nicht gut bekannt. Daher möchte ich die Drehmaschine in einem separaten Thema vorstellen.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo,

heute ist es nicht so gut gelaufen. Das Gewinde MF4 dreht durch (und ich auch). Nein. Ich kann nicht erwarten, dass so filigrane Sachen im ersten Versuch funktionieren.

Gewissensfrage: So lassen und ein wenig schummeln? Oder alles neu machen?



Zunächst weiter machen. Es gibt noch andere Herausforderungen.

Nachdem das Durchgangsloch gebohrt wurde, muss nun eine konisch dichtende Bewegungsverbindung geschaffen werden.

Wir kennen es vom Zapfhahn. Eine zylindrische Bohrung und eine Welle können niemals dicht werden. Ein Kegelzapfen und eine Kegelbohrung schon. Bei der Handbedienung wird die Kegelwelle, welche mit einem Durchlass versehen ist, nicht nur gedreht, sondern auch in den Konus bewegt.

Bevor es weiter gehen kann, muss Werkzeug angeschafft werden. Wie bekomme ich eine kegelförmige Bohrung gebohrt?

Herzliche Grüße
Heinz

... mit einer Kegel-Reibahle.

z.B. https://webshop.guehring.de/1433

Es gibt verschiedene Kegel, der hier ist recht steil. Ich finde er passt gut zum Projekt und damit tolerierst Du schnell Fertigungsfehler.

Ich hätte erst den Kegel eingepasst und dann das Durchgangsloch gebohrt.

Den Kegel würde ich aus Stahl machen. Das läppt sich besser ein.

Hallo,

ein auch preislich passendes Werkzeug zu finden, ist nicht ganz einfach.

Ich werde es mal damit versuchen. https://www.ebay.de/itm/393311933104?has...bcAAOSwYjJgmjFH

"Kegelreibahle Schneide Werkzeugstahl 3-13mm für die Holzbearbeitung" Standort: Amsterdam, Niederlande. Es wird mich 10 Euronen kosten. Industriequalität kostet gut 10 mal so viel.

Herzliche Grüße
Heinz

Nachtrag:

Zitat von ypsilon im Beitrag #96

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Ich hätte erst den Kegel eingepasst und dann das Durchgangsloch gebohrt.

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Hallo,

heute konnte es weiter gehen. Die Reibahle ist eingetroffen. Natürlich war ich zwischenzeitlich nicht untätig (Bild 3). Dazu später mehr.



In den Hahn muss ein konischer Zapfen, damit Dampfdichtigkeit hergestellt werden kann. Die Kegelöffnung soll mit der Handreibahle hergestellt werden.



Das hat auch recht gut geklappt. "Passt scho!"*



Die höchste fränkische Anerkennung möchte ich dem Werkstück noch nicht aussprechen.

Nun muss natürlich ein Kegelzapfen her. Ich möchte die Drehmaschine benutzen. Dazu wird der Oberschlitten verstellt.



Die Befestigungsschrauben werden gelöst und der Schlitten verstellt. Ich habe den Schlitten entfernt und den Winkel mittels Augenmaß eingestellt. (Nicht dargestellt)

Als Einstellhilfe benutzte ich den Reibedorn, nachdem der Oberschlitten wieder montiert war.



Mit der Messuhr wird abgetastet. Mit einem kleinen Schonhammer nachjustiert. Nur der Oberschlitten wird bewegt.

Nun wird gedreht.



Der Kegel und die Kegelhülse sollen formschlüssig passen.



"Passt scho, eh!"**



Das ist alles nur eine Übung!

Tatsächlich sitzt die Bohrung schief. Gewinde sind nicht exakt ausgeführt. Aber das wird schon. Da gibt es doch ein Sprichwort: Ohne Übung ist noch kein Meister vom Himmel gefallen!?



Als nächstes möchte ich Pfeife und Hahn perfekt herstellen.

Herzliche Grüße
Heinz

*Höchstes fränkisches Lob
**Allerhöchstes fränkische Lob.

Hallo,

das Schöne an so einem Projekt sind die Gedanken, die in der Phantasie immer wieder durchspielen, wie die Verwirklichung stattfindet.

Ich möchte gerne, dass die Öffnung der Pfeife in einem bestimmten Winkel zum Hebel steht. Der Hebel des Absperrhahns soll rechts des Kessels seinen Platz finden.

Das geht nur, wenn bestimmte Abfolgen in den Arbeitsschritten eingehalten werden. Gewinde enden, so wie ich sie herstellen kann, unbestimmt. Das bedeutet, zuerst müssen die Gewinde hergestellt, dann nach aufdrehen der Pfeife das konische Loch gebohrt werden. Die Lage der Pfeife kann ich durch die Gewindebuchse bestimmen, die in den Kessel gelötet wird.

Herzliche Grüße
Heinz