Warenzeichen-Anmeldung Märklin, Distler, Hess, Plank, Carette, R & GN usw.) update 15.5.2024

Hallo,

zufällig gefunden: Warenzeichen-Anmeldung von Gebr. Märklin vom 10.2.1910





von Johann Distler vom 5.1.1910



und von Johann Leonhard Heß vom 23.2.1899



Schönen Gruß
Udo

Hallo,

eine ganze Reihe Eintragungen sind schon vor einigen Jahren vorgestellt worden:

Bodo Schenck, die wahren Waarenzeichen, Vortrag am 12. Tinplate Forum 1998

Märklin hat ab 1896 verschiedene Wappen verwendet. Eingetragen ist diese Variante mit den beiden Bögen auf der Oberseite des Wappenschildes. Es wird z.B. in den Vorworten der Kataloge von 1925 bis zuletzt 1934 gezeigt, seit 1929 zusammen mit dem "Fahrrad".


Viele Grüße

Bodo, vor 22 Jahren war ich noch nicht bei euch dabei. Ich bin ein junger Sammler.

Aber ich schaue jetzt mal in 1896 usw. rein. Berge von Büchern, die hier nur rumstehen, aber eigentlich gelesen werden sollten. Das heißt - gelesen habe ich sie schon, aber seinerzeit nicht auf die Gruppe 35 = Spielzeug geachtet.

Hallo Udo,
bei den verschiedenen Anzeigen bemerkt man deutlich den interessanten Unterschied in der damals jeweils gültigen Rechtschreibform.
Johann Leonhard Heß vom 23.2.1899 vor, Märklin und Distler um 1910 nach der großen Rechtschreibreform um 1900.

Ich habe vor einiger Zeit ein Buch gelesen über die alte Hauptpost in Köln. Es war aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts.
Viele Artikel Absätze musste man zweimal lesen, um sie zu verstehen, erstens durch die andere Schreibweise der Wörter und andernfalls
durch die endlos langen Sätze, bei denen man am Ende nicht mehr wusste, was man am Anfang gelesen hatte. In vielen Fällen bestand
der ganze Absatz aus einem Satz.


Gruß
Hans-Gerd

Hallo Udo,

ein interessanter Fund.
Doch zur Vollständiigkeit: was sind die Quellen ?

Gruß
Dieter

Hallo,

die Beschlüsse der orthographischen Konferenz von 1901 wurden von Märklin nicht sofort umgesetzt. Auf den Katalogtafeln von 1902 haben die Wagen noch "Thüren", 1903 dann "Türen".

Aus Carl Märklin wird Karl Märklin.


Viele Grüße

Hallo,

zu # 6:

Am 01. Mai 1875 tritt das "Gesetz über Markenschutz" vom 30. November 1874 in Kraft. Das Innenministerium gibt ab dem Mai 1875 die "Nachweisung der im Deutschen Reiche gesetzlich geschützten Waarenzeichen" heraus.

Das "Gesetz zum Schutz der Waarenbezeichnungen" wird am 12. Mai 1894 beschlossen und tritt am 01. Oktober 1894 in Kraft. Ab dem 01. Oktober 1894 erscheint dann auch monatlich das "Waarenzeichenblatt" des kaiserlichen Patentamtes, ab dem 01. Januar 1924 halbmonatlich.

Mit der Ausgabe vom 30. Juni 1944 wird das "Warenzeichenblatt" zunächst eingestellt.

Im Internet kann man derzeit die Ausgaben ab 1950 einsehen.


Viele Grüße,

Bodo

Hallo,

Bodo hat es genau erklärt. Ich habe alle Bände von 1894 bis einschließlich 1936, wobei 1894 nur drei Hefte herausgekommen sind (Oktober bis Dezember) und diese mit dem ersten Band 1895 zusammengebunden sind.

Das ist eine total interessante Quelle mit abertausenden Abbildungen und Wortmarken, viele davon noch bis heute in Gebrauch. Ich denke, viele Firmen wissen gar nicht, wann ihre Schutzmarke oder Bezeichnung eines Produktes geschützt worden ist.

Schönen Gruß
Udo

Hallo,

auf der Suche nach einem kleinen "m" auf Rädern für einen süddeutschen Hersteller fand ich kürzlich die rauchenden KD Lok von Konrad Dressler. Sie wird am 31.07.1958 angemeldet und am 01.10.1962 eingetragen.


Viele Grüße

Da hat Udo einen Schatz zu Hause. Andere fahren Stunden und hunderte Kilometer um in solch ein Buch zu schauen, der Udo greift ins Regal. Du ahnst hoffentich was auf dich zukommt?

Nun, ich will mal erzählen, wie ich an den "Schatz" gekommen bin. In einem Vorort von Wuppertal kam ich in Kontakt mit einem Mann, der einen der damals neuen Beamer hatte. Das war seinerzeit schon etwas Besonderes. Den wollte ich mir anschauen. Er konnte den wegen der riesigen Bildgröße gut einsetzen, denn er hatte ein Haus geerbt. Genauer gesagt, ein Fabrikgebäude, das er zu einer Wohnung umgebaut hatte. War im Winter wegen der hohen Räume etwas ungemütlich, aber nun: Das Haus war bis auf die Gebühren und Abgaben kostenlos. Und eine Wand war für den Beamer vorgesehen. Wie im Kino.

Die Fabrik hatte einem jüdischen Ehepaar gehört, die dort Stahlwaren herstellten. 1936 flohen diese Leute in die USA und kamen nie wieder. Jetzt war der letzte Enkel gestorben, und das Haus ging an Verwandte in Deutschland. Interessant war, dass das Haus bis zu diesem Zeitpunkt nicht benutzt worden und verschlossen war. Der Grund ist darin zu sehen, dass das Ehepaar nicht aus Deutschland, sondern aus Österreich stammte, und in Bezug auf Nationalisierung gabe es im Dritten Reich dazu bestimmte andere Vorschriften, wie mit dem Eigentum umzugehen sei.

Das Haus hat den Krieg überstanden, hatte eine supergute Bausubstanz und war eigentlich nur alt. Im Büro standen unter anderem diese vielen Bände des Warenzeichen-Blattes. Der neue Besitzer verkaufte nun alles Mögliche, und auch diese Bücher, die ich dann erworben hatte. Immer sechs Stück in einen Weinkarton, die Treppe runter und in meinen Wagen. Die Kartons waren so was von schwer ! Glücklicherweise hatte er Freunde zu Besuch, die mit zupackten.

Übrigens, Ypsilon, jede Menge Eintragungen für Fahrräder mit Namen, von denen ich noch nie etwas gehört habe.

Schönen Gruß
Udo

Ich weiß. Mein bester Freund hat ein Buch zu Fahrradmarken geschrieben. Ein "Taschenbuch" mit 750 Seiten. 8.000 Marken, ca. 5.000 Abbildungen, alle handgezeichnet. Sein Lebenswerk.
https://www.fahrradbuch.de/artikel/index...enware-fahrrad/

Hallo,

ich habe mal angefangen, die Warenzeichen-Anmeldungen ab 1894 bis 1900 durchzusehen. Es gab jede Menge Gesellschaftsspiele, auch Ravensburger und Spear, Gummibälle, vor allem aber Puppen über Puppen (ein Traum für Alice und andere Puppenmütter), jedoch bisher nur wenig Firmen mit Blechspielzeug und anderen Produkten, die uns interessieren könnten. Die Firma Richter mit den Bausteinen aus Holz und anderen Materialien (es gab solche auch aus Schokolade und Marzipan) hat eine ziemliche Menge Wortmarken schützen lassen; zwei Anmeldungen habe ich nachfolgend veröffentlicht.

Natürlich sind da interessante Dinge dabei- die Mühle von Karl BUB oder R & GN Biberach oder auch Carette, jedoch die anderen Veröffentlichungen sind auch interessant. Märklin taucht erst einmal nicht auf.

Auf Beschreibung verzichte ich, weil man alles aus dem Bild erfahren kann. Das bei Staudt/ Nürnberg genannte zweite Datum 1885 bezieht sich auf die Anmeldung zum Gesetz über Markenschutz 1875.

































Übrigens, Ypsilon, da wurde auch ein "Araber-Fahrrad" eingetragen. Noch nie gehört.

Schönen Gruß
Udo

Hallo,

auch Bing hat seine Bavaria noch nach dem alten Recht am 17. Januar 1894 um 4 Uhr nachmittags beim königlichen Landgericht zu Nürnberg eintragen lassen.


Viele Grüße

Leider verfüge ich nicht über die Unterlagen von 1875 bis September 1894. Ich weiß garnicht, ob die als Hefte gedruckt oder nur in der Zeitung veröffentlicht wurden.

Aber, Bodo, die Angabe der Anmeldungs-Uhrzeit ist Klasse !

Hallo Bodo,

lt. Firmenbroschüre Dressler, verfaßt von dem ehemaligen Teilhaber Robert Dreßler, wurde die rauchende Lok mit den Initialen K und D bereits 1949 als Warenzeichen eingetragen.

Grüße
Dieter

Hallo,

mir ist beim Durchsehen der Bücher aufgefallen, dass manche Schutzmarke mehrfach angemeldet wurde. Ich gehe davon aus, dass es in der Zeichnung dazu kleine Abänderungen gab (oder man hatte vergessen, dass man die Marke bereits angemeldet hat ).

Übrigens, auch andere Firmen haben im Bereich "Anmeldung" zwei unterschiedliche Daten stehen, so beispielsweise Ernst Plank auch 1885.

Schönen Gruß
Udo

Hallo Dieter,

zu # 17:
Das ist richtig, das steht da. Der Beitrag # 10 enthält ja Beispiele für die zuvor von Udo in # 9 geäußerte Vermutung.

Auch Reinhard Schiffmann schreibt im Band 13 seiner Sammlerkataloge- Reihe: "1949 wurde dann das neue Firmenlogo eingetragen".

1949 wurden keine Warenzeichen eingetragen. (vergl. # 8)

Märklin hat sein Wappen (# 1) auch erst nach Jahren der Verwendung eintragen lassen.


Viele Grüße,

Bodo

Hallo,

nach dem alten Recht war der Zeitpunkt der Anmeldung entscheidend.


Viele Grüße

Hallo,

heute gibt es Nachträge bis 1909.

Nicht alles aus Blech, aber beispielsweise für die Claudia interessant ist die Firma für die Pipifax-Spielsteine als auch ein Spiel von Spear aus Nürnberg, die sich Pappspielwaarenfabrik nannte. Diese Firma Spear hat viele Unterhaltungsspiele schützen lassen, aber es gab eine Menge weiterer Hersteller von Brettspielen, allerdings noch kein Pferderennspiel.

Der Hersteller von Steinbaukästen, die Firma Richter, ist zwischenzeitlich von Nürnberg nach Rudolstadt umgezogen. Dort gab es auch die Steinbaukastenfabrik Keller.

Zwei Holzhersteller habe ich angeführt, einmal die Firma HK-Express, die Holzspielzeugzüge herstellte, als auch die Firma Lang Erben aus Oberammergau für Ammer-Spiele, die wohl als letzte das Fähnlein hochgehalten haben für eine in Oberammergau aussterbende Industrie für Holzspielzeug.

Die Firma Steif aus Giengen taucht in den Bänden öfters auf, nicht nur mit "Knopf im Ohr", sondern auch mit "Ring im Ohr". Einer der Konkurrenten in der Herstellung von Bären war die Firma Deuerlein aus Nürnberg mit "Herkules-Bären".

Ansonsten gibt es hier Fleischmann, Günthermann, Hess, BING, Ernst Döbler aus Dresden und Mohr & Krauß aus Nürnberg.











































Viel Blech war diesmal nicht dabei. Das wird sich hoffentlich ändern, denn nun werden die Bände immer dicker, und ich denke, dass da Einiges zu finden ist.

Schönen Gruß
Udo

Hallo,

diese Anmeldungen habe ich im Warenzeichblatt, Zeitraum 1930 bis 1934, gefunden:















Es gibt noch eine Menge mehr, aber die muss ich erst einmal finden. Kibri war leider in diesem Zeitraum nicht dabei.

Schönen Gruß
Udo

Hallo,

1933 gab es diese beiden Eintragungen in Zusammenhang mit BING.





Schönen Gruß
Udo

Hallo,

hier weitere Warenzeichenanmeldungen, zuerst einmal von Märklin.



Jetzt folgen einige Anmeldungen von Tipp & Co. in Nürnberg.











und zum Schluß noch zwei Mal die Firma TRIX.





Schönen Gruß
Udo

Zitat von Udo im Beitrag #16

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Leider verfüge ich nicht über die Unterlagen von 1875 bis September 1894. Ich weiß garnicht, ob die als Hefte gedruckt oder nur in der Zeitung veröffentlicht wurden.

Aber, Bodo, die Angabe der Anmeldungs-Uhrzeit ist Klasse !

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