Spur 0 - Bing » [BING] 11/867 Spur 0 • 2B1 Dampflok-Schaltung

Warum schaltet das Biest nicht regelmäßig?
Zuerst Kollektor mit Leinenlappen gereinigt und mit Vaseline eingerieben.
Daraufhin ließ sich die Lok 3 mal fern schalten und lief. Dann nicht mehr. Nur noch knurren.
Zeitweise schaltet sie, aber die Klinke kommt offenbar nicht richtig hoch....

Die beiden Kohlen liegen gut an.
Was tun?

Viele Grüße
Heizer

Hallo Heizer,

mal ne dumme Frage. Warum wurde der Kollektor mit Vaselin eingeschmiert. Sehe und höre ich das erste Mal.

Gruß Gunter

Lieber Gunter,

Siehe Reder, Gustav: Die Modelleisenbahn, Union Deutsche Verlagsgesellschaft, 1925, S. 124 unten.

Habe nochmals alles zerlegt, Umsteuerwalze und Schleiffedern gereinigt
sie schaltet, sie läuft – aber nur rückwärts.
Vorwärts will sie, knurrt, anschieben nützt nichts....steht, schaltet mit Stromstoß wieder rückwärts und fährt nur rückwärts.
Umgekehrt wäre mir lieber....

Woran liegt das? An den Schleiffedern an der Walze?

Gruß Heizer

Ich denke das liegt an der Stellung des Kommutators. Er ist zu weit nach recht gedreht. Ich kenne diese Motoren, da steht der Teilschlitz auf ca. 1 Uhr bis 1:30, wenn das Ankerhorn auf die 12 zeigt. Bei dir zeigt der Schlitz auf 14:30.

Und eine Ergänzung zu #4 Ypsilon... auch die Schaltwalze mit den sechs Federchen
hat ihre Tücken, die Federchen müssen genau eingestellt, gebogen sein, bekommen
die Federchen, die gegenüber liegen, den gleichen Kontakt auf der Walze dann tut
sich nicht viel, Kontaktwirrwarr, die Walze hat drei Kupferbänder die abgewinkelt
sind, dadurch entstehen die richtigen Schaltungen wenn die Federchen korrekt
aufliegen....

mit GRüssen Georg

Hallo Heizer,

ich hab’s nachgelesen. Der Mann war ja klug, aber man muss nicht alles nachmachen. Es gibt nicht den geringsten Grund, den Kollektor einzuschmieren. Die Kohle reibt das sofort wieder frei und der Dreck setzt sich in den Spalten fest.

Gruß Gunter

Danke Gunter für den Hinweis. Kam mir auch komisch vor. Wenn Metall auf Metall reibt, dann ist Vaseline sicherlich nützlich - oder gegen Rost.

So ihr Lieben, da habt ihr mir ja tolle Hinweise gegeben. War schon am Verzweifeln, da ich der Schaltung vom Aufbau her nicht ganz folgen kann.
Georg:
die Federchen, die gegenüber liegen,
3 Schleifkontakte liegen rechts oben auf der Schaltwalze und 3 Schleifkontakte kommen von rechts unten.
Alle Schleifkontakte auf der gleichen Seite? Ist das so richtig? oder liegt die Walze zwischen den Kontakten?

Ist die Stellung der Schaltstange beim Zusammenbau egal? Habe sie immer komplett rausgezogen.

Eure Hinweise passen zu dem Verhalten des Motors: Rückwärtsfahren gut, Vorwärts nur mit permanent Stromstoß und dann nur schleichend.

Viele Grüße
Heizer

...zuerst würde ich Ypsilon´s Beitrag genau nehmen, messen und richten,

dann habe ich ein Foto gemacht von den Federchen, da kannst du die
Lage genau erkennen...



mit GRüssen Georg

...und die Vaseline gehört da überhaupt nicht hin, durch die Fliehkraft
wird das Zeug sowieso rausgeschleudert und verdreckt den Motor, alles
saubermachen, blitzeblank, neue Kohle und Bürste...

mit GRüssen Georg

Lest mal hier: Internet: Das Verhalten und die Pflege des Kommutators im Betriebe.
Von Dr. Karl Klein, Ingenieur. Deutsche Forschungsgesellschaft.
Sinngemäß: b) Betriebszustand. Kollektor mit Vaseline ein­reiben, weil sie reinigt.
Kommutator nach seiner Reinigung bei Kupferbürsten mit etw. säurefreiem Oel be­feuchten, bei Kohlebürsten mit etw. Vaseline leicht ein­fetten.
Bei jedem Stillsetzen der Maschine ist der Kommutator mit einem reinen, mit Benzin angefeuchteten Leinenlappen abzuwischen.
Hierdurch soll die Schmutzhaut entfernt werden, die sich durch Ver­mengen des Staubes mit der, wenn auch geringen, Ein­fettung des Kommutators bildet.

Das Foto ist hilfreich – Danke – Walze liegt bei mir nicht mittig… alle Schleiffedern liegen bei mir rechts.
Stellung des Kommutators unklar: Wo ist das Ankerhorn?
Viel Grüße
Heizer

...heisst das etwa... dass du nach jedem Stillsetzen der Maschine den Kommutator saubermachen musst...?

Ich wüsste was besseres...

mit GRüssen Georg

na klar! Vor- und nach Inbetriebnahme alles immer schön zerlegen und wieder zus.bauen. Bei ca. 13 Loks kommt Freude auf.

Alles zerlegt und nochmals zusammengesetzt. Die unteren Schleiffedern scheinen beim mittigen Einlegen der Schaltwalze nach rechts zu springen, so macht die Isolationsplatte rechts auch Sinn.
Egal. Schaltet jetzt prima. Ankerhorn auf 12 Uhr gesetzt. Teilstrich steht auf 14 Uhr.

Testfahrt: Geschwindigkeit der Rückwärtsfahrt ist über den Trafo gut regulierbar.
Problem Vorwärts Maschine schleicht bei voll aufgedrehtem Trafo. Motor bewegt sich je nach Schaltung nach rechts und links.
Nochmals zerlegt, Kommutator wieder auf 12 Uhr „Ankerhorn" – egal, Fahrverhaltenbleibt wie es ist.
Wie kann das Ankerhorn auf 12 stehen, wenn der Teilschlitz auf 1 stehen soll??

Ich sehe an meinem Kommutator alles symmetrisch. 3 Teilschlitze, 3 Ankerhörner?
Was mache ich falsch?

Hallo Heizer oder wie
Habe gerade einen in etwa gleichen Motor zwecks Reparatur auf meine Werkbank bekommen. Kollektorstellung ähnlich wie bei Deinem, aber meiner Meinung nach "besser" und zwar sollte die links stehende Trennung, wenn das Ankerhorn auf 12 Uhr steht,genau auf 9 Uhr stehen. Ich zerlege noch "meinen" Motor und stelle ein paar Fotos ein. Ansonsten kann ich nur dringend folgenden Link empfehlen, der keinerlei Fragen offen läßt.
Schönen Tag noch. Wolfgang
PS: Beim Verdrehen des Kollektors ist äußerste Vorsicht angebracht, daß die betagten Anschlußdrähte nicht abreißen oder einfach nur abbrechen. Der Fall liegt bei Dir günstig,da die Wicklungsenden angeschraubt sind.

https://www.altemodellbahnen.de/t32025f1....html#msg291618

Ist das ein Ankerhorn? Reden wir vom Einhorn (ein Horn oben) oder Rindvieh (beide Hörner oben)
Sehe soeben, dass es eine Einkerbung gibt (oberes Bild). Aber wohin damit?

Ca 10x gedreht – fährt in 3 Positionen gut rückwärts – ich gebe auf und besorge einen Brückengleichrichter.

Danke für eure Mühe

Grüße Heizer

Irgendwie geht mir hier bei der " Komunikation" was "ab"

(Mein Beitrag bezieht sich auf den mehrfach auf ein erträgliches Niveau nachgebesserten Beitrag 15 im Orginal )

Moin zusammen,

eine Vermutung.....

könnte es sein, daß die Wicklungen auf den Ankerhörnern unterschiedlich lang sind ? So wie das gewickelt wurde scheint mir daran schon mal jemand Hand angelegt zu haben (wohl nicht original ?). Das könnte auch das unterschiedliche Laufverhalten mit erklären. Die drei Schlitze zwischen den Kollektorflächen sollten auf jeden Fall sauber sein, also mit Nadel reinigen.

viele Grüße.. Michael

Wolfgang, mir auch.

@ Heizer
Ankerhorn ist oben und richtig benannt.
Was Du als T2 beschrieben hast meine ich als Teilung. Es ist ein VORSCHLAG, die Teilung etwas zurück, nach links zu drehen. Ob es was bringt?
Wenn der Kommutator sehr fest sitzt würde ich keine Gewalt anwenden. Warum sollte er sich denn verdreht haben, wenn er fest sitzt?

Hast Du alle Wicklungen geprüft?

Hast Du vielleicht bei der Montage die Bürstenhalterungen demontiert? Wenn ich mich recht erinnere, hat eine Bürste einen Masseschluss üer eine Metallscheibe, die ist aber schwarz wie die anderen aus Isolierstoff. Das sieht man nur beim genauen Hingucken. Diesen Fehler hatte ich mal. Die Lok lief in eine Richtung, zog aber massig Strom. In der anderen Richtung gab es sofort einen Kurzschluss. Die Lösung war diese falsch montierte Scheibe. In meinem Fall war es so: In der einen Richtung saß der Kurzschluss am Ende aller Wicklungen und der Kurzschluß kam dirch den Vorwiderstand der Wicklungen "nicht raus". Im andern Fall saß der Kurzschluß am Anfang der Wicklungen und damit kam er sofort. Soweit meine laienhafte, dafür aber vielleicht verständliche Erklärung.
Wie es bei Dir sein könnte? Keine Ahnung.

@ Michael: Die Wicklungen sehen sehr gut und m.E. original aus. Ich denke der Fehler ist einfacher Natur und daher eher schwer zu finden.

Zum Thema Vaseline: Ich habe mal vor Jahren in einer Galvanik gearbeitet. Dort stellt man sich den benötigten Gleichstrom mittels Motor-Generator-Maschinen selbst her. Die Dinger drehten eher langsam, gemächlich und hatten breite Kupferbahnen als Kollektor. Dafür kann ich mir das Schmieren vorstellen. Allerdings - Kohlebürsten bestehen aus Grafit. Was nimmt der Schlosser zum Trockenschmieren? Grafit! Die oben zitierte Anleitung ist eher für solche Maschinen gedacht als für unsere kleinen Spielzeugmotoren.

Ja. Wurde wohl verschiedentlich überarbeitet.
Das Schlepprad scheint mir so nicht montiert gewesen zu sein, denn es blockiert schon auf der Geraden (bricht aus).



Gruß
Heizer

Ypsilon: habe nur den gesamten Motor stückweise gedreht, – es ist nichts lose.
Ergebnisse waren teils nur knurren bis nur rückwärts und schleichend vorwärts bei Vollgas.

Danke für Deine Mühe.

Viele Grüße
Heizer

Moin. Mal ne dumme Frage. Habe ich es übersehen oder hat sich noch niemand die Mühe gemacht, den Rotor mal ordentlich durch zu messen? Also auf Windungs- & Masseschluß bzw. unterschiedliche Widerstände zu kontrollieren. Vlt. sind wir dann schlauer.
LG Steffen

nein, Messgerät kommt erst übernächste Woche zurück.

Viele Grüße
Heizer

...und noch eine letzte Möglichkeit... die Kabel sind alt und spröde,
von der Walze kommend muss ein Kabel brüchig sein und Kontakt
mit Masse haben, minimal vielleicht, aber das reicht zum Kriechen,
sonst schmeiss einen Gleichrichter rein...

mit GRüssen Georg

Bing hat zur Isolierung Ölschlauch verwendet. Der wird im Alter klebrig aber nicht brüchig. Bei Märklin ist das anders. Da wurden Gummischläuche verwendet.
Die Kabel sind aus Kupfer. Das wird nicht brüchig.
Dennoch muss diese Möglichkeit genau beobachtet werden.

Hallo Ypsilon
Das mit der Vaseline geistert seit Jahren durch die Tinplatescene und wird überwiegend von Leuten kollportiert die von Technik wenig oder gar keine Ahnung haben. Auch habe ich das schon wiederholt in Abhandlungen gelesen und es scheint so, analog Geschichtsbücher oder Technikbücher, daß hier immer wieder Falsches von Falschem abgeschrieben wurde. Nach meinen Informationen kam diese Vaselineaussage von einem unfehlbaren Tinplatepapst, der allerdings schon lange verstorben ist.
Es gilt nach wie vor und auch in Zukunft: Kollektoren müssen sauber und fettfrei sein. Wie Du schon schriebst: Grafit schmiert selbst.

Einen schönen Tag noch Wolfgang