Elektrik » Mittelleiter=Wechselstrom, ohne=Gleichstrom?

Ergänzung zu Patrick
Bleiben wir bei Spur S bzw. Z0: Fage, Lastra, American Fleyer und Paya fuhren auf 2-Leiter mit Wechselstrom.
LG Steffen

Meine Herren,
ist es nicht so, dass das Märklin-Gleis auch ein Zweileiter-Gleis ist -aber mit drei Schienen, oder zwei Schienen und Puko?
Übrigens gibt es Fotos von Märklins 00 in der Planungsphase als echtes Zweitleiter-Gleis, also ohne Mittelschiene.
Aber bitte, ich lasse mich belehren, ich bin ja kein ausgemachter H0er.
Schöne Grüße aus Südhessen
Botho

Wenn ich in meine Modellliste schaue, wo ich den Art des Laufwerks (AC / DC / Uhrwerk / Dampf / ohne Antrieb) erfasst habe und ob die Züge Schienen ohne or mit Mittelleiter verwenden, komme ich zu dem Schluss, dass es nicht viele ohne Mitelleiter Wechselstrom-Züge gibt (meist Spur S), aber es gibt viele Mittelleiter-Gleichstromzüge (ACE, JEP, Bassett Lowke, Hornby 0 und Hornby Dublo, ....).
Schlussfolgerung basierend auf meiner Sammlung, die natürlich nicht durchschnittlich ist.

Gruss

Fred

Guten Abend,
eine doch recht bekannte Marke, die Zweischienenzweileiterwechselstrom (2S-2L-AC) anbot, war Picoexpress.
Auch Piko hatte anfangs noch dieses System in den Modellen des VT0401 oder der E44 bzw. E46 im Programm.
Für Piko war wichtig, gleich von Anfang an auf die Mittelleiter zu verzichten.
Es gibt allerdings auch Piko-Lokomotiven, wie z.B. die BR80, die mit einem Mittelschleifer ausgestattet sind.
Ob diese Mittelschleifer bereits werkseitig oder erst auf Wunsch in den Piko-Vertragsverkaufstellen montiert wurden, entzieht sich meiner unmittelbaren Kenntnis.
(Jetzt bin ich natürlich gespannt auf die Bilder mit den roten Piko-OVPs mit dem "3-Leiter"-Stempel...)
Die BR80 lief dann aber mit Gleichstrom (DC).

Da in den frühen Jahren der Republik natürlich noch jede Menege Trix-Express und Märklin im Modellnbahnkeller stand,
die Versorgung mit Gleismaterial jedoch nicht mehr so ganz einfach geregelt war, gab es hinreichend viele DDR-Hersteller,
die Gleise mit Mittelleiter anboten.
Im 3S-2L-Modus waren das z.B. RuSto und das von Herr vertriebene meistens "Primus" genannte Gleis.
Oder wer für den 3S-3L-Modus etwas benötigte wurde bei Hruska oder Sachsenmeister (mit dem "Elastic"-System) fündig.
Oder man baute selbst...Gleisbaumaterial (Böschungen, Profile, Schwellen...alles von den zahlreichen Kleinserienherstellern beschaffbar.

Henner

Hallo, habe einen Primus Gleis Bericht gefunden.
Henner

Hallo, das ist mir auch aufgefallen. Aber hat Herr die Gleise nicht nur vertrieben? Wurden diese in West Berlin Hergestellt? Ich bin in dem Thema nicht drin.
Henner

Hallo Claudia,
der Autor des Modellbahnen-Welt-Artikels wird vermutlich aus Westdeutschland stammen.
Müsste ich noch recherchieren.
Als Freund der Materialschlacht habe ich anlässlich der 2018er GHO-Ausstellung erstmals den Versuch mit Primus-Gleisen gewagt.
Davor hatte ich immer Abstand genommen, da die Gleise 1. ziemlich scharfkantig (Schwellen) sind und 2. relativ flexibel - vulgo verbogen - daherkommen.
Kletsch sprich hier von einem Vorteil.
Klar, bei festen Anlagen ist es schon günstig, wenn beim Neigungswechsel die vom Böschungsgleis bekannten Polygonzüge vermieden werden können.
War dann auch sehr positiv überrascht, dass das Gleissystem einen vergleichsweise guten Betrieb ermöglichte.
Verwendet habe ich das 3S-2L-Gleis, welches Kletsch als "A-System" bezeichnet.
Material des "B-Systems" habe ich erst einmal gesehen; es wurde also produziert, aber wohl in recht geringer Zahl.
Da hat Hruska mit dem Holzschwellengleis den Markt vermutlich schon dreileiterseitig total abgedeckt.
Das "C-System" ist einmal in einem Modelleisenbahner vorgestellt worden und wenn die Bildunterschrift nicht völlig dabengeraten ist,
war das es sehr gut gearbeitetes Papp(!)schwellengleis mit Hohlprofilschienen.
Also kaum vergleichbar mit dem "A-System".

Hier noch zwei Bilder von der letztjährigen GHO-Veranstaltung, bei der ich Primus 3S-2L-Gleis und 2S-2L-Gleis von Piko mit braunen Kunststoffschwellenband verbaut hatte.

Hallo Claudia,
wie im Artikel beschrieben mit dem Schlagwort "mattvernickelt" habe ich noch kein Gleis gesehen.
Die sind bisher immer durchgängig braun lackiert.
Der Schleifzug sollte vor Aufnahme des Regelbetriebs schon einige Runden gefahren sein.
Es tauchen immer mal wieder originalverpackte, unbespielte Gleise auf,
die den vollständig braunen Auslieferungszustand zeigen.
Leider habe ich gerade kein Bild zur Hand - dafür ein Gleisplanblatt aus dem Jahr 1951:

Hallo,
als kleine Ergänzung zum "Bundesbahn"-Vergleich sei hier eine Anzeige aus einer frühen MIBA gezeigt:

Hallo,
da eine Vertiefung zum Primus-Gleissystem nicht unbedingt die Intention
des Therad-Eröffners war, rege ich an, das Primus-Thema
hier weiter zu vertiefen.