19.10. und 20.10.2024 - Historische Modellbahnen Berlin Oktober 2024 - Basteltisch

Damit ein bisschen klarer wird, was am Basteltisch geboten sein wird. Was gebastelt wird, darf mit nachhause genommen werden.

1. Es wird gebrauchte Gebäude geben, denen neues Leben eingehaucht werden muss, weil sie nicht ganz auf der Höhe sind. Sie können repariert und mit Farbe und Begrünung aufgehübscht werden. Auch ordentliche Beleuchtungen können eingesetzt werden.
Wer sich den Eigenbau eines einfachen Gebäudes aus Hartfaserpappe zutraut, findet vorgefertigte Zuschnitte. Ziel ist eine Optik wie damals in den frühen 60ern. So stabile Gebäude halten auch den harten Einsatz beim Teppichbahning aus.

2. Acht Tunnelportale warten darauf, mit einem stabilen Stück Tunnelröhre verklebt zu werden, damit sie als Tunnel in einem Berg aus Tüchern oder Decken verwendet werden können.

3. Zugeschnittene Trapezplatten können fertiggestellt werden, um wahlweise im Bogen oder gerade als Steigungstrassen auf einfachen Pfeilern genutzt zu werden. Da diese Technik nicht auf ein bestimmtes Gleissystem festgelegt ist, kann damit nahezu jeder Moba-Anfänger etwas anfangen. Auch wenn mehrere daran basteln können, werden nur ein oder zwei Personen das Glück haben das Resultat zuhause nutzen zu können. Wir sind aber nicht aus der Welt, wenn jemand die Idee für den häuslichen Eigenbau aufgreifen will.

4. Wir zeigen Blockstreckenbetrieb auf mindestens einer Anlage. Wie sich das auch zuhause bei einem fliegenden Aufbau unkompliziert realisieren lässt, zeigt das vierte Projekt, bei dem ein geeigneter Kabelbaum pro Block gebaut wird, der ordentlich in einem Kabelkanal verpackt werden kann, um bei nächster Gelegenheit wieder entfaltet werden zu können. Ein Schaltplan hilft beim Aufbau.

Hallo Anselm,

Von welcher Größe der Gebäude redest du und brauchst du noch ein paar alte Holz- Pappe Häuser zum herrichten

Viele Grüße René

Hallo Rene,
alte Häuser, die ein wenig Pflege oder auch Reparaturen benötigen, sind immer interessant. Allerdings habe ich kein Budget dafür. Mein Vorgehen ist es, das weiterzureichen, was ich aus Abrissprojekten geschenkt bekomme. In Sachen Invest ist das der günstigste Weg. Er erfordert nur Platz - den habe ich.

Ich bin darauf eingerichtet, mit Besuchern auch neue Gebäude im alten Stil zu bauen, die genau auf diese Art von Betrieb ausgerichtet sind.

Als Beispiel hier der erste Entwurf für ein Stellwerk, das über einen mit Bananensteckern vollbesetzten Verteiler 7209 passt und diesen daher tarnen kann:

Ein weiteres Gebäudeprojekt ist dazu gedacht, die Fahrgeräte 6600 verdecken zu können, falls sie auf der Anlage nahe der betreffenden Blockstrecken positioniert werden (müssen).

Ich hoffe sehr, dass das Fahrgerät 6600 die gleichen Abmessungen hat wie dieses, das mir als einziges modernes Gehäuse zur Verfügung steht:



Weil man gar nicht sehen können soll, was sich im Gebäude befindet, fiel die Wahl auf einen Getreidespeicher, der sehr einfach zu bauen ist. Als solcher zu erkennen ist er durch das außen angebrachte Gebläse.

Hier die Bauvorlage zum Bau aus 4 mm Hartfaserplatten (Schrankrückwand):







Ein Fehler hat sich in die Abbildung der Bodenplatte eingeschlichen. Sie ist 19,6 cm lang.

Wer möchte, baut sich noch eine Laderampe, ein Rolltor und ein Vordach an eine der Fassadenseiten. Mit ein paar Säcken auf der Rampe kann hiermit angedeutet werden, dass es im Gebäude eine Abfüllanlage gibt. Alternativ kann auch ein schwenkbarer Rohrkran zum Abfüllen in Waggons oder LKW angebaut werden. Das wird jedoch nicht Bestandteil des Bauprojekts vor Ort. Hausaufgaben sind ok.

Hallo Anselm,

Ich habe da einen Karton defekter Häuser in Spur H0,teils Pappe,teils Plastik und Holz.
Die würde ich dir für dein Vorhaben zur Verfügung stellen wenn du sie haben wilst.
Sage mir bescheid und ich bringe sie nach Berlin mit.

Viele Grüße René

Ja, gerne. Her damit René. Ich denke, es ist alles H0, denn mit kleineren Spuren kann ich nicht viel anfangen. Das ist nichts für Anfänger.

Als drittes Bauprojekt, das ich dabei haben werde, gibt es einen Kohlebansen. Die nächsten Tage werden alle Platten in 4 mm Hartfaser zurechtgesägt, um jedes Projekt wenigstens 4x bauen zu können. Das wird zwar nicht alles an den beiden Tagen in der Carl Bosch Schule vollendet werden, aber eine Auswahl ist immer besser als lange Gesichter. Was nicht zusammenbebaut wurde, geht mit auf die nächste Veranstaltung. Nichts verkommt.

Fertiggestellt sind schon die Teile für die Tunnelportale, mit denen sich weihnachtlich gestimmte Lokführer Tunnel durch phantasievoll gestapelte Objekte bauen können. Die Portale erfüllen den Zweck, unter einem Tuch oder einer Decke eine sichere Durchführung zu schaffen. Mit so einer textilen Hülle wirkt der Berg sehr viel natürlicher und es ist herrlich spannend, wenn der Zug im Berg verschwindet - zumal bei Dunkelheit!

Die großen und kleinen Gäste müssen die Teile nur noch zusammenleimen und ggfs. noch etwas färben.

An andere Stelle habe ich postuliert, dass Teppichbahning dann am besten vorbereitet ist, wenn alles, was dazu gebraucht wird, in wenige Schuhkartons passt und in wenigen Minuten für spannenden Fahrbetrieb aktiviert werden kann. Zugleich bedeutet das, dass dieses Material auch problemlos unter den Arm geklemmt und zu Freunden mitgebracht werden kann.

Wenn ich die o,g. Bauprojekte vor diesem Anspruch reflektiere, muss man jemanden mit Schuhgröße 46 kennen. Die Schuhkartons, die ich gestern in zwei Schuhläden abgegriffen habe, dienen diesem Anspruch jedenfalls nicht hinreichend. Das gilt auch für die letzten beiden Projekte, die am Basteltisch angeboten werden sollen.

Noch nicht ganz fertig ist das Projekt "Rampe zur Gleisüberführung", das es ermöglichen soll mit unterschiedlichsten Gleissystemen Überführungen zu konstruieren und das wahlweise gerade oder im Bogen in fliegendem Aufbau.

Von diesem Projekt verspreche ich mir Inspiration zum Nachbau für Eltern, denen einfach nur die zündende Idee fehlt, um den Betrieb um den Weihnachtsbaum spannender zu gestalten als im letzten Jahr.

Die Wendeplatten in Trapezform sind schon gesägt. Daran werden noch "Geländer" aufgeleimt und Moosgummiplatten, die ein Verrutschen der Gleise verhindern sollen.



Dieses Projekt steht genau genommen auch mit dem Thema Kabelkanal in Verbindung, weil es möglich sein wird, diesen ebenfalls über die Brücke zu führen. Ausgelegt sind die Rampen für eine zweigleisige Märklin M-Gleisstrecke, die sogar Bestandteil eines Blockstreckenbetriebs sein kann. Der weitere Ausbau wird zeitigen, ob es wirklich möglich sein wird, Teppichbahning auf dem Niveau einer fest installierten Anlage betreiben zu können.

Das langfristige Ziel ist ein optisch ansprechender und zugleich technisch anspruchsvoller Betrieb, wie man ihn aus dem allseits bekannten Buch von Walter Strauss kennt. Dabei muss es nicht einmal unbedingt immer Märklin sein. Es muss nicht einmal unbedingt Spur H0 sein, falls sich das System auch für andere Spuren bewährt. Das wäre mir eine ausgesprochene Freude.

Das letzte Projekt, um das es am Basteltisch gehen soll, ist eine kompakte Blockstreckensteuerung für fliegende Aufbauten, die sich insbesondere mit dem inzwischen erschwinglich gewordenen Märklin-Signalmaterial schnell realisieren lässt. Märklin - der Name sagt es schon - hat nichts mit einer vorbildgetreuen Blockstreckensteuerung zu tun. Das ist auch nicht erforderlich, um trotzdem Spaß daran zu haben, dass mehrere Züge analog hintereinander fahren können, ohne aufeinander aufzufahren.

In Zusammenhang mit der zuvor vorgestellten Rampenlösung sollten wirklich spannende Parcours mit ordentlich viel Betrieb möglich sein, der nicht ständig mit voller Aufmerksamkeit verfolgt werden muss, sondern auch mal gemütlich vor sich hin läuft. Das können digitale Bahnen nicht ohne Gleisbesetztmelder!



Wie man hier sieht, genügt es, die trapezförmigen Teile um 180° zu drehen, um vom geraden Verlauf in einen Kurvenverlauf zu wechseln.
In den Kabelkanälen kommen grundsätzlich nur zwei unterschiedliche Kabellängen zum Einsatz. Das erleichtert die Auswahl ungeheuer, weil man auf nur einen Blick erkennt, ob es ein langes oder ein kurzes Stück ist. Dank des Kabelkanals stören Überlängen der Kabel nicht; sie werden gut verstaut.



Was in den Kanal pro Block gepackt werden muss, geht aus dieser Skizze hervor:



Mit nur wenigen Steckern wird der gesamte Ablauf in Minuten aufgebaut, wenn man den Kabelkanal bis zum nächsten Einsatz einfach nur gefaltet lagert.

Wir wollen am Basteltisch das Steuerungsprinzip durchdringen und einen solchen, Universalkanal bauen. Die Anleitung und Stückliste dazu kann jeder mit nachhause nehmen und es selbst versuchen.

War fleißig und hab viele Kabel für den fliegenden Aufbau bzw. die Blockstrecken-Kabelkanäle gebastelt - lange und kurze:



Meine Hoffnung richtet sich darauf, so schnell keine Bananenstecker mehr verschrauben zu müssen, weil der Vorrat an Verlängerungen eine Weile halten sollte.

Re #11
Mit den BTTB-Relais läßt sich das Ganze auch bequem für Lichtsignale schalten. Könnte man sogar mit den Märklin-Dingern kombinieren. Ganz früher, als ich noch TT-Bahner war, sind mit der Schaltung meine Züge im Kreis gefahren. Die dann in Grundstellung grünen Signale kann man auch mal übersehen. Ist schließlich Spielbetrieb und keine Lehranlage.

Ohne Schaltplan glaub ich Dir das nicht .
Ich hab jetzt mal eine gerade Rampe ausprobiert und komme immerhin auf das Niveau des Schuhkartons. Davon sollte sich der geneigte Rampenbauer dann mal einen Satz zulegen, um auf "diesem Niveau" auch etwas Strecke bauen zu können. Die freundliche Nachfrage beim örtlichen Schuhhändler und pünktliche Abholung zeitigt üblicherweise eine verlässliche Bezugsquelle.



Die Montage der Brückenpfeiler ist denkbar einfach. Zwei abgeflexte Schaubenköpfe greifen in die 3 mm Bohrungen der Bretter und verbinden letztere damit über eine Art Zieharmonika.



Jedes Brett liegt wegen des 22,5° schrägen Schnitts nur zur Hälfte auf dem Pfeiler auf, kann aber nicht mehr weg, sobald Gleise auf der Trasse liegen. Sollte man dranstoßen oder drüberstolpern, geht zumindest theoretisch nichts kaputt.



Zur Aufhübschung und um die Gleise bei wilder Fahrt nicht rutschen zu lassen, wird jedes Brett mit 2 mm Moosgummi und 5 x 5 mm Randleisten beklebt. Das kostet eine Kleinigkeit, verbessert die Lösung aber kolossal - technisch wie optisch.

Moin. Ich weiß ja, daß sich Märklinisten eine Welt abseits von Pukos und Mittelleitern kaum vorstellen können. Die Schaltung läßt sich aber ganz einfach auch auf 2Leiter übertragen. Sogar mit Märklin-Signalen. Wenn man anstatt der Signalantriebe dann BTTB-Relais (gingen auch andere bistabile Relais) nimmt, lassen sich Lichtsignale gut schalten. Ich bevorzuge BTTB nicht, weil ich Ossi bin, sondern weil die 2 potentialfreie Umschalter haben. Nutzt man die Rückmeldekontakte entsprechend, kommt noch ein Umschalter hinzu, der Masse abwechselnd an 2 weitere Ausgänge legt. Damit läßt sich schaltungstechnisch schon Einiges anfangen.
Die Idee mit den Rampenbrettern finde ich sehr gut. Einzig bei langen Loks könnten die Blechpunkte (vor allem oben) ein Problem darstellen. Ausrunden dürfte da schwierig werden.

Moin Steffen,
wenn ich nach 'BTTB Relais' suche, kriege ich quasi nur einen Treffer für ein aktuell von Tillig vertriebenes Relais. Wenn ich es richtig verstehe, kann es 2x bistabil umschalten, weshalb es sich für Kaskadierungen und Dauerlicht an Lichtsignalen eignet. Damit entspricht es im Wesentlichen der Schaltungstechnik der Märklin-Signale - nur dass die sehr viel teurer sind , selbst wenn kein Mast dran ist.

Für den fliegenden Betrieb ist es natürlich praktisch, dass Signal und Relais miteinander verbunden sind. Das müsste man im Falle irgendwelcher anderer Lichtsignale erst mal zu Modulen zusammenfummeln.

Nichts ist unmöglich. Nur wenn wir das Durchschnittstalent irgendwelcher Papis betrachten, die vom nörgelnden Junior genötigt werden, einen Blockstreckenbetrieb aufzubauen, dann sehe ich da schwarz. Wir müssten also zumindest eine solide Bauanleitung abliefern.

Wir haben noch ein weiteres Gewerk am Basteltisch anzubieten. Jörg wird einige Materialien mitbringen, aus denen sich vortreffliches Ladegut fertigen lässt. Wer die Maße seiner offenen Güterwagen kennt, kann sich passgenaues Ladegut am Basteltisch fertigen. Ebenso gut kann man natürlich auch mit gekonnt geschätztem Untermaß universelle Ladegüter bauen, die mit wiederablösbarem Kleber auf den Ladeflächen fixiert werden können.

Die folgenden Beispiele dienen stellvertretend zur Veranschaulichung für Eigenbau-Ladegüter, die in Leichtbauweise gehalten sind, um Lokomotiven auf Steigungen nicht zu viel abzuverlangen, zumal, wenn es sich um längere Züge handelt:

Hoi Anselm,

du zeigst hier ein paar interessante ideen und Lösungen. Einiges kann man sicher auch in Gagganow verwenden.

Grüsse aus Züri
Rei