RE: [Eigenbau] Industrielandschaft in Spur 0 -> Ölraffinerie - 2

Hallo Heinz,

vor zehn Jahren (wie die Zeit vergeht) hatte ich hier im Forum ein Bild vom "Mineraloelwerk Franz Sander, Hamburg I" gezeigt. Hier ist ein altes Fabrikgelände sehr gut grafisch dargestellt. Der von Udo in Beitrag #23 verlinkte Öltank passt sehr gut. Und damals war der Transport in Fässern noch aktuell. Wobei die besagte Fabrik damals "Lokomotivcylinderoele" hergestellt hat. Hier der Link:

Fabrikansicht "Mineraloelwerk Franz Sander, Hamburg I"

Vielleicht hilft dir die Fabrikansicht weiter.

Viele Grüße
Christian

Hallo Christian,

Holzfässer habe ich. Doch leider sind sie alle gefüllt mit Bier ;O) Vielen Dank für den Hinweis und das aufschlussreiche Foto. So stelle ich mir eine Industrieanlage um 1900 vor.

Der Zeitdruck ist nun weg. Ich kann die Raffinerie nicht für die zeitlich naheliegende Veranstaltung fertig stellen. Das von Dieter empfohlene Buch habe ich bereits angefangen zu schmökern. Aus den Frühzeiten der Treibstofferzeugung gilt es nur wenige Illustrationen. Ich will versuchen, einen Bogen zu spannen. Ich möchte die Raffinerie einbinden in die Landschaft der Eisenbahn um 19XX bis 1930. Das passt auch gut zu einer Idee von Holger M., der bei dem Projekt mein Partner ist und sich um das rollende Material und die Streckenführung kümmert. Viele Kesselwagen sollen fahren.

Auf jeden Fall kommt ein genieteter Tank, wie von Udo gezeigt, auf das Gelände.

Es geht durchaus um ein wenig Steampunk.

Herzliche Grüße
Heinz

Steampunk? Da bin ich raus.

Hallo Ypsilon,

das macht nichts. Ich sagte "durchaus um ein wenig."

Das Leben bewegt sich. Das Projekt ist durchaus ein wenig künstlerisch zu verstehen.

Herzliche Grüße
Heinz

Kitsch oder Kunst. Die Grenze ist schmal.

Hallo,

Zen und die Kunst ein Bier zur trinken...

Kennt ihr das Gefühl vollkommener Losgelöstheit? Körper, Geist und Universum sind Eins. Es stellt sich ein, wenn Zen in der Meditation den Höhepunkt gefunden hat. Das war mir bislang nur selten gelungen. Doch heute, zumindest zum Teil ist es mir gelungen, vollkommene Ruhe zu erreichen, die Seele völlig entspannt.

Doch der Reihe nach.

Nach gut fünf Stunden Wartezeit und zwischendurch Blut entnehmen, habe ich erfahren, die Laborwerte sind einfach zu gut. Man kann mich nicht im Klinikum behandeln. Wenn nur wenigstens ein Wert katastrophal schlecht sei, könnte ich aufgenommen und untersucht werden.

Mist!

Ich bin zu gesund. Also ratterte ich mit meinem Koffer davon. Die Infrastruktur an Biergärten ist in Oberfranken hervorragend ausgebaut und so erreichte ich nach nur 8 Minuten Fußweg einen Biergarten in Kulmbach.

Ich bestellt ein Bier.

Ich zeichnete.



Es ist ein Modell der Familie Horn. Ich habe keine Bildrechte, möchte es aber gerne zeigen.

Nun ist auch mein persönlicher Rekord in einem Biergarten mit drei naturtrüben Bieren und einem Schnaps erreicht.

Zen und die Kunst ein Bier zur trinken...

Du hättest umkehren sollen und wieder zur Untersuchung gehen. Da hätte ein Wert bestimmt den Ausschlag gegeben.

Hallo Heinz,

Da fehlt die Pumpe und der Bohrturm!

Und dann noch mit ner kleinen Dampfmaschine angetrieben. So wie in der Art der Dampfbierbrauereien als Antriebsmodelle.

Ich habe bei meinen Eltern noch 5 Literkanister schönes schwarzes Altöl von meinem damaligen VW Käfer.
Das kannst dann umpumpen... Bekommst von mir geschenkt :-)

Gruß
Harry

Hallo,

auch bei diesem Projekt habe ich einen weiteren Partner gefunden, jetzt somit sogar zwei. Mit ihnen soll für das große bayrische Spielertreffen eine Raffinerie entstehen. Nachdem Tanks aus Sprühflaschen bereits vorhanden sind, ist für mich der Druck weg.

Heute habe ich Versuche in der Werkstatt angestellt. Ich möchte Fotos davon zeigen.



Rund biegen und falzen ist schnell gemacht. Nur wie können die Ränder bearbeitet werden?





Wulste gelingen noch am besten.



Die Deckel und Böden könnte ich vielleicht prägen. Mein Favorit ist noch immer die Gaskugel.



An sie will ich mich als Erstes heranmachen. Die Halbkugeln waren ein Tipp von @barrycharly danke! Jetzt muss ich noch schnell im Telefonbuch schauen, wo der nächste Hobbyschweißkurs angeboten wird. Gaskugeln schweißen ist ganz schön gefährlich (bumm)!

Ich verlasse hier kurzzeitig die Weißblechzeit. Ich könnte versuchen, zwischen die Halbkugeln Weißblech zu legen und dann punkten. So hätte ich die Möglichkeit, einen Rundlauf zu bauen. Allerdings hatten Gaskugeln gar keinen Rundlauf. Sie hatten wohl nur eine Reling. Aber egal. Ich muss eh ein wenig an der Zeit biegen. Gaskugeln gab es wohl erst in den 1920gern Jahren.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo,

ich muss nun schnell ins Bett...

Ein Blick auf das letzte Bild.

Beim Einschlafen kann ich noch träumen...

Jules Verne.

Er hätte die Gaskugel schweben lassen. Ich muss sie nicht mit stählernen Beinen am Boden fesseln. Wenige Rohre versorgen die Kugel.

Oder mehr, sie versorgt uns mit Energie.

(Finger weg vom Steampunk!)

Herzliche Grüße
Heinz

Heinz,

wie wäre es generell mit einem Gaswerk?

https://gaswerk-augsburg.de/wissen/weitere-gaswerke/

Grüße Bernd

Hallo,

kennt ihr den Industrie-Gitterboden, durch den man unendlich tief sehen kann? Als ich jung war und im Tiefbau arbeitete, fragte ich einen älteren Kollegen, wie ich feststellen könne, ob ich schwindelfrei sei? Es war eine Tunnelbaustelle und die Höhenunterschiede waren beträchtlich. Es ging im laufenden Betrieb unter Bahngleise durch. Er antwortete "Wenn Sie nicht schwindelfrei wären, würden Sie nicht mit den Händen in den Taschen hier stehen."

Da ist was dran. Darum nahm ich selbige aus den Hosentaschen und begab mich in die kühle Werkstatt.

Grundlagenforschung.

Wohl habe ich ein Schweißgerät und kann schweißen und würde ich jederzeit ohne Schwierigkeiten durch die Schweißerprüfung mit Bravur durchfallen

doch schweißen passt nicht so recht zum Weißblech. Weißblech will gelötet werden. So also wurde eine kleine Kugel verzinnt.



Die Paste gibt es im Baumarkt. Danach konnte an die Kugel ein Probestück gelötet werden.



Nun ging es weiter mit dem Rundlauf. Mit dem Rollradiometer (eine spontane Erfindung von mir) zeichnete ich die konstante Breite des Laufsteges auf.



Die Rippen zauberte ich mit der Wellblechmaschine.



Weiter ging es mit der Bördelmaschine.



Schwindelfrei sollte man schon sein, auf dem schmalen Steg.



... ... Ja, ein Geländer kommt noch dran.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo,

der Entwurf steht. Auch hier hat dankenswerter Weise meine Frau geholfen und wir haben versucht, das Wesentliche herauszuarbeiten und die Gaskugel darauf zu reduzieren.



Ganz gegen meine sonstige Arbeit greife ich bei dem Schnell-Projekt auch auf Zulieferteile zurück.

Kopfzerbrechen bereiten mir noch die Halbkugeln. Wie soll ich sie befestigen? Schweißen traue ich mir nicht zu. Zu groß sind die Unterschiede in den Materialstärken. Löten birgt die Gefahr unsauberer Nähten. Das Lot will sicherlich über die Stege laufen. Vielleicht stelle ich eine Achse her, mit der alles fixiert wird. Von unten könnte ich an einigen Stellen noch zusätzlich löten. Damit könnte ich auch die obere Plattform separat lackieren und später alles zusammenfügen. Auch die Grundplatte könnte ich komfortabel lackieren. (Damit ist eigentlich die Antwort schon gegeben.)

Ich möchte mir endlich auf dem Dachboden eine Sandstrahl Anlage einrichten. Alles ist vorhanden. Es muss nur gemacht werden.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo Dieter,

schön ausgedrückt, könnte ich sagen, meine Spontanität hat ein neues Unterthema hervorgebracht.

Sollte der Beitrag nicht mit #35 getrennt werden, wobei #35 als Bindeglied in beiden Themen erhalten werden sollte? [Eigenbau] Industrielandschaft in Spur 0 -> Gaskugel

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo, Heinz,

die Idee mit der Sandstrahl-Anlage auf dem Dachboden ist gut. Ich melde mich schon mal als Nebenbenutzer deiner Sandstrahlanlage an. Einige Nächte werde ich in einem Gasthaus in Creußen übernachten und tagsüber mit dir sandstrahlen, auf das nicht nur das Blech leuchtet, sondern auch unsere Augen.

Schönen Gruß
Udo

Udo,

für dich haben wir immer ein Bett frei. Ein großes altes Haus erwartet dich. Und liebevolle Bewohner des selben auch.

Das Hotel kannst du sparen.

Liebe Grüße
Heinz

Danke ! Aber erst einmal muss mein Wagen wieder in Schwung kommen.

Das sollte kein Problem sein, lieber Udo,

der höchste Luxus ist strahlende Gesundheit. Daran haberts im Augenblick. Doch einen Wagen, den du benützen könntest, habe wir. (Deutschlandticket?)

Hallo,

gerne stellt sich bei mir der Gedanke ein, viel hilft viel. Blech ist um so stärker, als es dicker ist. Es war heute auch so. Um einen Zehntel Millimeter habe ich mich vergriffen und 0.5er Blech erwischt. Doch, Trugschluss, Materialstärke bringt Stabilität, stimmt nicht. Stabilität ist einzig durch Formgebung gegeben. Bei der Blechbearbeitung.



Es geht um die Grundplatte. Blech in der Stärke kann nicht mehr ohne Weiteres mit den Fingern gebogen werden. Auch Zangen helfen nicht unbedingt. Es musste geklopft werden. Ich wollte kein wertvolles Material verschwenden.



Dellen und Verformungen werden mit Karosseriehammer und speziellem Amboss geglättet.



Interessante daran ist, es gelingt, Dellen und unscharfe Kanten mit vielen einfachen Hammerschlägen zu richten.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo,

nein, nicht wegklicken. Es ist nicht, wonach es aussieht.



Kein Todesstern soll entstehen.

Ich habe eingekauft. Messingsplinte. 1000. Frei nach Loriot ... ich kaufe hier ein. Doch dazu später. Nicht nur Splinte habe ich gekauft. Auf dem Foto ist links eine Leiter von Bing zu sehen. Die Leitern wurden offenbar meterweise hergestellt und in verschiedenen Längen an Signalmasten eingesetzt. Ich habe die Form der Leiter mit der Rundbiegemaschine an die Kugel angepasst.

Wie gesagt, möchte ich zumindest ein Auge zukneifen, was die handwerkliche Herstellung des Models anbetrifft. Und da sind wir wieder zurück im Handwerk.



Der Rundlauf soll entstehen.

Das bereitet mehr Herausforderungen, als erwartet.



Nichts will so recht passen. Die Modell-halb-Kugeln werden als Werkzeug hergenommen.

Herzliche Grüße
Heinz

Hallo,

viele Begriffe sind energetisch bestimmt. Voll Gas geben, Gasdruck, oder den Gashahn zudrehen.

Daher gibt es die Gaskugel. Sie soll es regulieren. Natürlich gibt es einen Gashahn, hier mit Lötunglück. Der Hahn ist gegossen. Die Schmelztemperatur liegt um die 200 Grad. Es war eine kleine Unachtsamkeit. Nicht perfekte Gussteile wurden auch um 1900 verwendet.



Ein weiteres Detail ist zu sehen. Die Leiter, sie ist nicht fest verbunden, vielmehr mittels Draht eingesteckt. Alles ist zerlegbar, alles soll gut lackiert werden können. Ich lasse es also, wie es ist und nähere mich der industriellen Fertigung um nach 1900.

Die Blecharbeit ist abgeschlossen, die Kugel ist fertig und wartet auf Farbe.

Zuvor musste ich mich aber noch ein wenig quälen. Das hat nichts mit Blecharbeiten zu tun, vielmehr mit meinem Befinden. (Ein Dank, an das schöne Hobby.) Um dem Rundlauf Form und Stabilität zu geben habe ich einen Draht eingezogen.



Dann ging es an den Handlauf.

Bereits mehrere Verfahren zum Biegen von Rohren wurden hier im Forum vorgestellt. Ein weiteres möchte ich zeigen. Mit der Rundbiegemaschine können auch Röhren gebogen werden.



Das Industriezeithalter kann Einzug halten.



Mit Vollgas





und mit vollen Krügen.



Herzliche Grüße
Heinz

Was,

schon Feierabend? Ist doch noch gar nicht fertig!



Doch, alles fertig.







Das muss natürlich gefeiert werden.



Herzliche Grüße
Heinz

Hallo Gert,

Gas. Gas ist ein Energieträger. Es ist zumeist ein Gemisch von gasförmigen Stoffen.

Diese Gaskugel ist für mich ein Meilenstein. Ein Meilenstein der Technik und auch ein persönlicher Meilenstein für mich.

Zunächst zur Technik. Die erste Form fremder Energie, also Energie, die nicht durch den eigenen Körper erzeugt wurde, war das Feuer. Heute wissen wir, dass Feuer durch verbrennendes Gas entsteht.

Gas, gemeint Stadtgas, war der Inbegriff für Wärme, ebenso für Mangel in den engen Wohnungen der Arbeiter um 1900. Den Gashahn abdrehen verdeutlichte schon um 1900 die Abhängigkeit von Energie. Gleichsam war es auch für viele Menschen der Weg aus dem Leben.

Doch bevor ich ins Philosophieren komme, komme ich lieber zur Eisenbahn über den Umweg meiner Jungend. In einer Industriestadt groß geworden, bin ich fasziniert von Chemie und Technik. Ich bin in eine ländliche Gegend geflüchtet und kann nun Frieden finden, indem ich eine Gaskugel baue.

Mit historischen Eisenbahnen kann ich die Verbindung herstellen, wenn ich mir als Hersteller überlege, welches Produkt ich als nächstes herstellen möchte. Kugelformen sind sehr schön, das gefällt auch Kindern. Leuchtende Farben in denen sich die Welt widerspiegelt. Kinder können stundenlang sich daran satt sehen. Gold umrandet die graue Farbe, die damals allgegenwärtig war.

Auf der Eisenbahnanlage sticht die große Kugel hervor. Gasröhrenwagen können befüllt werden.

Ich hätte damals eine Gaskugel gebaut.

Herzliche Grüße
Heinz