Uhrwerksgleise Spur 0 Kraus-Fandor ? und Uhrwerksweichen Spur 0 Bub ? ---geklärt..Hersteller Bub----

moin liebe Kollegen,

wer kann diese Uhrwerksgleise Spur 0 bestimmen ?.. ich tippe auf Kraus-Fandor älteres Baujahr..



dann noch diese Weichen..ich tippe auf Bub..



Viele Grüße.. Michael

Die Weichen sind von Bub, ja. Auch die Gleise sehen nach Bub 20er Jahre aus. Fandor und Distler würde ich jedenfalls ausschließen.

Hallo Stefan, danke..

ja Bub die Weiche hatte ich getippt, wenngleich ich dazu keine passende Katalogabbildung gefunden habe. Sie sind ungemarkt; ebenso wie die Gleise ungemarkt sind

Die Erhöhung der Schwellen mit der Außenwölbung hat Ähnlichkeit mit den Kraus-Fandor Gleisen der späteren Epoche, diese waren ja gemarkt.. Hatte Bub in den 20 er Jahren ebenfalls solche Schwellen mit Wölbungen ?

Viele Grüße.. Michael

Im Bub Katalog von 1927 ist die Weiche bereits abgebildet, wenngleich noch mit zusätzlicher Schwelle:



In früheren Katalogen ist sie noch mit Gussknubbel anstelle des einfachen Blechhebels abgebildet aber ansonsten war sie sehr ähnlich mit der quadratischen Basisplatte.

Die frühen Schienen von Bub hatten eigentlich immer ein Schrägschwellen Profil. Diese Erhöhung ist ganz typisch für Bub. Das gab es aber auch bei Distler und Issmayer und vielen anderen. Auch die frühen Kraus Fandor Schienen hatten Schrägschwellen aber nicht so eine breite untere Basis. Das Merkmal Schrägschwelle ist allgemein ein Merkmal von frühen Gleisen vor dem 1.Wk und kurz danach und nicht so sehr ein Merkmal eines einzelnen Herstellers.

Naja,
die Bub Weiche Nr 89 ist aber doch ziemlich weit von der Weiche oben entfernt. Die einzige Gemeinsamkeit ist der Stellheben, sonst ist alles anders. Siehe:

Bub Nr 89

mit bestem Gruß
Arne

Es geht um einen Katalognachweis von dieser speziellen Uhrwerkweiche. In allen Bub Katalogen von 1900 bis 1933 ist diese spezielle Weiche nach meiner Kenntnis nicht abgebildet. Entweder ist nur die elektrische Version, oder eine Version mit Weichensignal oder die ältere Version mit zusätzlicher Schwelle abgebildet, aber nicht diese konkrete Uhrwerkweiche. Die Abbildung aus dem 1927er Katalog ist die früheste mit dem Blechhebel aber noch mit Zusatzschwelle. Die aus dem 1931er ist die erste mit Bodenplatte und ohne Zusatzschwelle aber schon mit elektrisch beleuchtetem Weichensignal. Im Nachtrag von 1933 haben die Weichen schon nicht mehr die rechteckige Bodenplatte. Insofern sind die Abbildungen aus dem 1927er (welche ich gezeigt hatte) und dem 1931er diejenigen, die am nächsten kommen, aber eine besser passende Abbildung ist mir nicht bekannt.

Die ist im Katalog 1933 zu finden, immer noch als Nummer 89. Die obige scheint aber eine Zwischenform zu sein, die hat auch noch die Schlitze neben dem Hebel für den Kasten unter der Bodenplatte, welcher aber dort schon nicht mehr verwendet wird.



Die Weiche oben ist aber wohl keine Nr 89 für den 6er Kreis, sondern eine 409W für den 4er Kreis, siehe hier:

409W

mit bestem Gruß
Arne

Das ist jetzt eine sehr interessante Abbildung, die unter obigem Link "409W" zu sehen ist: Die Bilder von der 409W zeigen eine Zungenweiche. Die Abbildungen aus den Katalogen 1927-1933 zeigen aber jeweils Drehstuhlweichen.

Zu dieser Zungenweiche gibt es ein DRGM von 1905:

252518. Zungenweiche für Spielzeugeisenbahnschienen, mit gelenkig verbundenen Zungen aus je einem Blechstück, welches Zunge und Verschubarm bildet. 8/5 05. B. 27771.

Das DRGM passt von der Beschreibung perfekt zu der abgebildeten 409W Weiche. Man sieht sehr schön die zwei Blechformstücke, welche die Zunge und den Verschubarm bilden.

Die unter 409W abgebildetete Weiche muss also bereits ab 1905 vor dem 1.WK hergestellt worden sein - zumindestens der Zungenmechanismus. Irgendwann hat man dann von Zunge auf Drehstuhl umgestellt. Wahrscheinlich kurz vor oder nach dem 1.WK. Diese Version muss dann die ganz zu Anfang in diesem Thread gezeigte Weiche sein. Laut Katalog und Preisliste wurde sie bis 1933 hergestellt. In der Nachtragspreisliste von 1933 ist sie nicht enthalten, aber es gibt andere neue Schienen, Weichen, Kreuzungen usw. mit den Nummern 1901-1911. Die neuen Weichen mit der Nr. 1906 sind im Nachtragskatalog ohne Bodenplatte abgebildet. Ende 1933 hat man also ein komplett neues Schienensystem eingeführt, welches das alte abgelöst haben dürfte und damit auch die 409W. Prinzipiell könnte sie aber auch noch etwas länger für Uhrwerkspackungen hergestellt worden sein.

Ich schlage vor, das Bild der späteren Weiche aus #1 mit auf der Seite der 409W einzustellen. Als Version Nr. 2 (nach 1.WK). Die bereits gezeigte Weiche ist Version 1 (vor 1.WK). Wann genau auf Drehstuhl umgestellt wurde, lässt sich mangels Katalogen aus dieser Zeit leider nicht feststellen. Am wahrscheinlichsten dürfte wie gesagt kurz vor oder nach dem 1.WK gewesen sein.

Hallo Stefan,
die Weiche 409W ist bis auf die Länge der Gleise baugleich mit der Weiche 89. Dein Katalogbild aus dem Katalog 1927 in Posting 4 zeigt aber auch noch die Zungenweiche. Meine 409W hatte ich auf 1925 datiert, da kein früherer Nachweis für eine solche Weiche für den 4er Kreis zu finden ist. Allerdings hat sie keine Wechselstifte und wird deshalb vermutlich älter sein.

mit bestem Gruß
Arne

Stimmt. Da ist noch die Zungenweiche abgebildet. Sogar bis 1931. Da hatte ich aber Tomaten auf den Augen. Das dürften aber teilweise alte Klischees sein.

Im 1926er Katalog gibt es zwei Abbildungen von Weichen. Eine mit Wechselstiften und eine mit Doppelstiften. Beides gleichzeitig macht keinen Sinn, also muss die Abbilddung mit Doppelstiften bereits ein altes Klischee sein:



Das bedeutet, dass es Doppelstifte bis höchstens 1925 gab. Deine Weiche kann also theoretisch sogar Baujahr 1925 sein, aber sehr wahrscheinlich ist sie viel älter wie Du schon geschrieben hattest, weil es diese Zungenweichen bereits ab 1905 gab. Aber vor 1925 fehlen leider die Kataloge, um das genauer einzugrenzen.