Hilfe bei Altersbestimmung gesucht (BODO!!): 1888 P handlackiert mit CIE-Logo

Hallo,
Ich komme mit der Altersbestimmung dieses Waggons einfach nicht klar. Diese Ausführung (siehe Fensteranordnung) kommt im Katalog 1929 zum ersten Mal vor. Dort ist jedoch von "Chromlitographie" die Rede. Dieser Waggon ist jedoch eindeutig handlackiert. Außerdem hat er das alte CIE-Logo. Kann mir hier jemand weiterhelfen? Ich habe den gleichen Waggon mit dem "Fahrradlogo" und in Chromlito. Der dürfte also wirklich aus der Zeit 1929 - 38 stammen. Die Länge bei beiden Waggons beträgt 21,5 cm.

CIE und Handlackiert (Räder wurden getauscht):







Und in Chromlito:

Hallo Bikeman

Das Fahrrad-Logo, das übrigens auch ein Cie beinhaltet, wurde am 19.1.1929 beantragt und am 16.4.1929 eingetragen.
Das Monogramm-Logo geht auf 1909 zurück.

Die Drucklegung des D6 1929 war ja sicher noch 1928…


Die lithographierten Bleche wurden wahrscheinlich auch angeliefert und dann im Werk gestanzt, gebogen und verlascht.

Die handgemalten Stücke sind in der Herstellung aufwändiger aber wenn zu Beginn keine lithographierte Bleche vorhanden sind oder sie ausgehen oder sonstwas schiefläuft, dann ist das sicherlich die Methode die angewandt wurde.

Wie in jedem anderen Betrieben auch, wusste man sich zu helfen, wenn der Termin gedrängt oder das Material geklemmt hat..

Gruss Domenik

Die Chromolithografie bezieht sich ja nur auf den grünen Wagenkasten. Der Rest ist bei beiden Wagen spritz- oder handlackiert (Dachlinie). Aber die Wagenkästen sind beide cromolithografiert. Beim älteren Wagen erscheint nur der Decklack (sicher auch wieder spritzlackiert) dicker und stärker gealtert. Damit meint man aber nicht eine Handlackierung. Diese bezieht sich auf die tatsächliche Farbgebung des Wagenkastens.

Bing und Bub (als Beispiel) haben rein lithografierte Wagen, wenn man auch dort vom Dach und den Drehgestellen absieht.
Cabo hat spritzlackierte und mit Schablonen dekorierte Wagen, zählt das noch als "Handlackierung"?

Wie überall im Leben erscheint ein zunächst einfaches Thema im Detail komplizierter.

Sind nicht auch die Ausführungen der Drehgestelle hinweisgebend?

Hallo,

das sogenannte Märklin "Wappen" wurde im Deutschen Reich tatsächlich erst am 06.12.1909 angemeldet und am 10.02.1910 eingetragen. Hierzu war wohl die Änderung des Wappenschildes mit zwei Bögen auf der Oberseite notwendig. Verwendet wurden die Spielarten des Wappens mit einem Bogen aber schon seit 1896. Noch 1934 wird es im Vorwort des Kataloges parallel zu dem "Fahrrad" als Schutzmarke gezeigt.

Viele Autoren datieren den Start dieser populären Wagenserie nach flüchtiger Katalogrecherche in das Jahr 1929. Dabei wird übersehen, dass man erste Wagen auch schon 1928 im Katalog finden kann, und zwar auf der Seite 30 bei der Zusammenstellung CER 65/13020/88/3.

Handlackiert ist der Wagenkasten nicht. Der Eindruck entsteht bei frühen Modellen durch die Alterung des Schutzlackes.

Im Laufe der langen Angebotszeit wechselten mehrmals die Drehgestelle.

Frühe Wagen haben in der einfachen Ausführung ohne Inneneinrichtung ab Werk bis 1933 nur "durchbrochene Fenster". Die Scheiben fehlen hier also nicht, es waren keine drin.


Viele Grüße,

Bodo

Man lernt nie aus. Damit würde ich meine 1886er in den 30ern verorten, während mir der dazu passende Gepäckwagen 1889 ohne Logo eher in die Anfangszeit zu passen scheint.

Hallo Thommi,
laut Schiffmann-Katalog sind die 1889er ohne Hakenverschluß an den Schiebetüren in die Zeit von 1929 - 34 datiert, mit Hakenverschluß 1934 - 38.

Hallo,

die Scheibeneinsätze sind schnell eingesteckt. Mit dem orangebraunen Rahmen stammen sie aus der Zeit ab Mitte der 1930er Jahre und aus einem anderen Wagen.

Die alten Drehgestelle der Bauart 1914 wurden ab 1931 durch modernere glatte abgelöst, die 1934 Nieten bekommen haben.

Aber auch Drehgestelle wurden und werden ausgetauscht, nicht selten um ein einheitliches Bild des Zuges zu erreichen.


Viele Grüße,

Bodo

Hallo,

der 4-achsige Gepäckwagen 1889 wird bereits im Detail-Katalog D4 (1927) auf Seite 12 unten rechts gelistet

Viele Grüsse
Stefan

Hallo in die Runde

Bei den 21,5 cm-Wagen scheint es unzählige Ausführungen zu geben. Im letzten Herbst habe ich auf dem Flohmarkt diesen RHEINGOLD-Wagen „gefunden“. Es handelt sich um eine frühe, handlackierte, Ausführung. Komischerweise haben die Frontseiten keine Aufschriften und der Wagenboden ist hell lackiert. Die Seitenwände weisen die Klassenbezeichnung "1" und "2" auf, im Gegensatz zu den mir bekannten lithographierten Wagen, die nur mit der 1. Klasse bezeichnet sind.







Für mich weist der Wagen einige Rätsel auf. Vermutlich handelt sich um eine Übergangsvariante.

Schöne Grüsse
Swiss-Tinplater

Hallo,

auch diese Variante ist im Schiffmann Sammlerkatalog (Band 1/B 2021, S. 436) aufgeführt und gezeigt.


Viele Grüße,

Bodo