Die Märklin E-Lok HS 65/13020 (Stangen-HS) gab es nach den Märklin-Katalogen D 6 von 1929 bis D10 von 1933/34 in dieser Zeit nur mit 65er Schaltung. Sie wurde durchgehend mit dieser Schaltung und Typenbezeichnung angeboten und im Katalog D 11 von 1934/35 von der HS 70/13920 mit 70er Schaltung für Gleichstrom mit imitiertem Buchli-Antrieb abgelöst. Nun wird bei ebay unter https://www.ebay.de/itm/DACHBODENFUND-Ma...1AAAOSwrXhf4hzy eine HS 66/13020 mit der späteren 66er Schaltung angeboten, die offensichtlich um 1934 mit der damals neueren Umschaltung hergestellt worden war. Mit dieser 66er Schaltung waren die fernschaltbaren Märklin Elektroloks bis zum Schluss der Spur 0 bei Märklin in den 50er Jahren ausgerüstet. Da ich selbst eine Stangen-HS besitze, habe ich mir diese mal genauer angesehen und festgestellt, dass diese mit der sehr frühen 64er Schaltung, die noch aus der Starkstromzeit stammt, ausgestattet ist:
Die Märklin Stangen-HS gab es also entgegen den Katalog-Angeboten, wo sie nur mit 65er Schaltung aufgeführt ist, in früher Ausführung mit 64er Schaltung und zuletzt auch mit 66er Schaltung. Die Lok im ebay-Angebot muss also etwa im Jahre 1934 hergestellt worden sein und meine oben gezeigte wohl 1928, vielleicht noch Anfang 1929. Bei der HS66/13020 im ebay-Angebot sind übrigens die waagerecht angeordneten Bürstenkappen von außen sichtbar. Bei meiner HS64/13020 sind diese senkrecht angeordnet und hinter einer an der einen Seite sichtbaren abnehmbaren Blechklappe versteckt.
in den Schiffmann Sammlerkatalogen ist diese Maschine in verschiedenen Ausführungen beschrieben und gezeigt (Band 1/B, S. 218 u. 219, Band 1/T, S. 63), auch mit den drei Schaltungen als HS 64/13020, HS 65/13020 und HS 66/13020, sowohl in braun, als auch in grün.
Das Katalogprogramm kennt, wie schon gesagt, diese Maschine nur mit der 65er Schaltung.
Es kann noch ergänzt werden, dass dies nicht erst im Katalog der Fall ist, der am 5. September herauskommt. Auch in der gedruckten Neuheitenliste 1929, die schon am 10. Juni an den Handel geht, ist es so. Weiter hat sich eine auf der Leipziger Frühjahrsmesse 1929 genutzte Preisliste und auch eine interne Liste der Neuheiten 1929 erhalten. Auch diese Dokumente aus dem Frühjahr 1929 kennen nur eine HS 65/13020.
In diesem Sinne könnte man die HS 64/13020 (wie auch die HR 64/13020) als Maschinen einer Vorserie ansehen. In dieser Form waren sie im Erscheinungsjahr nicht als Neuheit für das normale Katalogprogramm vorgesehen.
Die 66er- Schaltung kommt schon ab 1931 auf.
Die HS 66/13020 ist ein Zwischenschritt, den der Katalog nicht kennt. Das Nachfolgemodell HS 66/12920 erscheint 1934, die HS 70/12920 erst 1935.
Noch deutlicher ist dieser Zwischenschritt bei der HR. Hier kommen Maschinen vor, bei denen auf dem Fahrwerk einer HR 66/13020 schon der Lokaufbau der späteren HR 66/12920 sitzt.
Wie heißt es so schön im Vorwort des Kataloges D 6 von 1929:
"(...) wir freuen uns, aus der reichen Kollektion unserer Erzeugnisse einen Auszug zur freundlichen Prüfung unterbreiten zu können."
Die Detail- Kataloge erheben nicht den Anspruch, das ganze lieferbare Sortiment zu zeigen.