MMM H0 65 Pferde von SIMA mit Aufkleber von Märklin

Hallo Gert,
meinen Glückwunsch zu der Errungenschaft. Leider wurde mir das Teil etwas zu "teuer".
Ist denn belegt, dass das Teil aus dem Hause Märklin stammt ? Ich bin schon gespannt, was unser "Märklin 00 Experte" ancella dazu sagt.
MfG. Mikka

Ja, herzlichen Glückwunsch auch von mir, einem weiteren unterlegenen Bieter :-)
...irgendwie bin ich jedoch auch froh, dass ich es dann doch nicht kaufen "musste", DER Preis (DLVII) war schon heftig, aber dafür ist es auch einmalig, denke ich.
Natürlich bin ich gespannt auf weitere Erkenntnisse zu dem Fall, wer hat denn sowas aus dem Muster-Schrank/ -Zimmer (was auch immer) in Göppingen entführen können?
Über die 612 denk ich noch nach...
Viel Spass
Micha =:-)

Hallo Gert ,

Glückwunsch auch von mir . Schöne Packung ,aber meine bescheidene Meinung dazu : Für mich ist das nicht so plausibel.

1. wenn das eine Musterpackung von Sima ist - wäre es sinnig, wenn ein Etikett " Muster Sima " drauf ist - also vom Hersteller - und NICHT vom anvisierten Vertreiber Märklin .

2. die Nummer 404 P (Pferde) passt nicht in die Reihenfolge von Märklin ( a , b , c ... )

3. die handschriftliche Datums Angabe 05/53 , aber auch die anderen "Angaben" , sind untypisch für einen geschätzt 30 Jährigen Mitarbeiter aus dem Jahr 1953 ... das ist mir zu "modern" vom
Schriftbild her

4. von diesen Etiketten habe ich gefühlt noch 10 Stck blanko , gedruckt auf zeitlich vergilbten original Papier , und auch mit dieser Perforation ...

5. zeitlich sinnig wäre eine SIMA Musterpackung (Pferde) eher an einen Zubehör Hersteller etwa - Creglinger ,RS , Noch , oder ähnliche - da in der Zeit 1953 der Markt für Landschaftsgestaltung schon sehr fest in den Händen dieser Firmen war....

6. stimmiger wäre eine Musterpackung mit weiteren Eisenbahnfiguren , etwa den "eilenden Reisenden" ,die es ja gab ...oder etwa weiteren Güterschuppen Figuren , für den Güterschuppen und Kran - ..so etwas hätte Märklin auch gleich bei Geschäftsverhandlungen angedeutet .

Andreas,
dann mal einiges an Pro:
zu 1: Warum nicht gleich ein Muster mit Märklin-Etikett nach Göppingen schicken, da man diese ja eh im Haus hat aus laufender Fertigung?
zu 2: "P" für ein Muster passt schon, da es ja nicht klar ist, wo oder wie es eingereiht wird.
zu 3: Dieser Aussage kann ich aus Erfahrung überhaupt nicht folgen -das können wohl nur Graphologen und nicht wir Laien.
zu 4: Etiketten sind heute kein Problem -aber man kann das Alter prüfen. Erst dann passt so eine Aussage.
zu 5: Diese Aussage passt überhaupt nicht -die haben ja auch alles andere gefertigt. Wie fast jede Firma damals.
zu 6: Mag sein, aber auch wiederum nicht. Güterschuppen konnte man mit anderen -schon vorhandenen- Figuren bestücken.
Und dann das:
Solche Muster wurden meist zurückgeschickt -daher muss dieses Exemplar nicht aus dem Haus Märklin "entwendet" sein -oder so ähnlich.
Punkt!
Nur Pessimismus ist nicht ratsam. Aber Zweifel kann man ja persönlich haben.
Ich habe in diesem Fall allerdings keine. Deshalb halte ich hier die Widerrede.
Und weil nicht generell glaube, dass alles gleich falsch sein muss.
Schöne Zeit!
Botho

Hallo Botho ,

zu deiner 1 :

Wo hatte den SIMA solche märklin Etiketten im Haus ? Die bekannten Figuren Etiketten für M sahen völlig anders aus und wurden bestimmt bei M auf die Schachtel geklebt .
Ich sehe das auch nicht Pessimistisch , es regt ja hier die Disskussion an , und meine das auch nicht negativ gegen Gert .

Hallo Gert ,

zu 1 , das ist mir klar - und wo sollte Märklin dann diese Musterschachtel hin senden - die sie zuvor von Sima erhalten hat ? - an wen ? Mir erschließt sich dafür kein Grund - es sei denn ,innerhalb des eigenen Hauses etwa zur Begutachtung in eine andere Abteilung ... die Frage ist doch, ob das dann extra beklebt wurde .

zum Punkt mit der Schrift ... 30 jährig war jetzt nur ein Beispiel ... Auf meinen originalen Blaupausen von Märklin sehen die Handschriftlichen Eintragungen vom Schriftbild her wesentlich "antiquierter " aus .

Hallo elaphos,

-die Nr. 612 könnte vielleicht die SIMA-eigene Nummer sein.

-die Schachtel könnte vielleicht auf der Nürnberger Spielwarenmesse als Muster verwendet worden sein, (um herauszufinden, ob sie bei den Händlern auf Interesse stößt oder nicht).

Hallo elaphos,


vielleicht war es so:

Ende 1952 oder Anfang 1953 kam der Karton von SIMA in der Hoffnung Anklang zu finden zu Märklin.

Dort wurde beschlossen ihn auf der Nürnberger Messe im Februar 1953 den Händlern vorzustellen. Also den Märklin "Muster"-Aufkleber draufgeklebt und um einen Bezug herzustellen (in dem Wust von Artikeln) die SIMA-eigene Nummer 612 auf dem Aufkleber vermerkt. Des Weiteren die geplante Märklin-Nummer 404.P. (Im Falle eines Verkaufserfolges).

Nachdem auf der Messe keine oder kaum Bestellungen von den Händlern eingingen wurde der Karton im Mai 1953 "z.d.A." (zu den Akten) gelegt, also verworfen und ins Archiv verbannt.

Dies würde die drei verschiedenen Handschriften erklären da bei einer so großen Firma wie Märklin alles in verschiedene Zuständigkeiten fiel und genauestens geregelt war und geregelt sein musste. Also Ein- und Ausgänge in verschiedenen Abteilungen jeweils dokumentiert mit den Vermerken der jeweiligen Mitarbeiter.

Hallo ,

Der Aufkleber stammt aus den 1940 Jahren . Papier war in den frühen NK Jahren ein wichtiges Gut . Wenn diese Packung so um 1948 von Sima an M ging , wäre es möglich, dass im Wareneingang bei M dieser Aufkleber auf die Packung kam ( wobei für mich als ausgebildeter Kaufmann in der Lagerhaltung - dies ungewöhnlich ist ) .
Da in der Regel ein Anbieter / Hersteller seinen Artikel als "Muster" deklariert ,wenn er diesen einem Vertriebler anbietet ...

Den "Muster" Stempel kann es so gegeben haben - Die Nr. 612 könnte ein Eingangs Nr. , eine Inventar Nr. (für Musterstücke) , oder ein Herstellerkürzel für Fremdfirmen sein ( eine Nr. von Sima halte ich für nicht sinnig,da die Beschriftung ja erst bei M vorgenommen wurde)
Dass die Handschrift von unterschiedlicher Art ist, habe ich auch schon gemerkt ;-) - In einem Betrieb der M Größe wurde aber bestimmt schon ein Registratur Stempel für derartige Nummern benutzt - dies ist ein Stempel der sich nach jedem Benutzen um eine Ziffer weiterdreht ... danach wurde dann der Artikel etwa in einer Inventar Liste aufgenommen .

Dass dies etwas mit der Spielwaren Messe zu tun hat, kann ich mir nicht vorstellen , da das "Messeverhalten" damals ein völlig anderes war - wie dies heute der Fall ist ( siehe Lollos Beschreibung)-Märklin ließ dort keine Testballons steigen ,sondern präsentierte serienreife Neuheiten , zumal sie auch zu den Mitbegründern der Messe zählten .
Wer etwas über die "Gepflogenheiten" der frühen Spielwaren Messen erfahren möchte ,findet dies anschaulich im Buch - Fritz Drescher , Die ersten 25 Jahre der Nürnberger Spielwaren Messe - .

...und eigentlich ist es auch egal.
Hauptsache ist doch, es gefällt dem Besitzer elaphos und uns Foristen, wie man sieht.
Es gibt in der Spielzeugsammelei öfters mal Dinge, die sich nicht ergründen lassen.
Aber der Spaß daran bleibt!
Schönen Vatertag!
Botho

Hallo Weichenlaterne,

möglicherweise wurde ich missverstanden:

der Artikel war ja serienreif und hätte in jeder x-beliebigen Menge von Märklin bei SIMA bezogen werden können wenn von Seiten der Händler auf der Nürnberger Messe eine Nachfrage bestanden hätte.

Er könnte so in dieser "Muster-Packung" mit der Märklin-Nummer 404P auf der Messe vorgestellt worden sein.

Da der Artikel bei den Händlern nicht ankam und nicht geordert wurde wanderte er ins Archiv. Auch ein serienreifer Artikel kann ein Flopp sein (in diesem Falle ein besonders schöner!!!) Zu dieser Zeit war eine DM viel Geld und wer da etwas für eine Modelleisenbahn abzweigen konnte und übrig hatte hat sich sicher zuerst andere, für ihn "wichtigere" Artikel gekauft bevor er sich dieses Set gekauft hätte welches ja eher ein Randthema aufgreift.

Hallo Gert,
zu #8 6. ; wenn ich Dich zitieren darf:

Zitat von elaphos im Beitrag MMM auf Fremddioramen

---

...sehr schönes Diorama!
Die Figuren stammen aus dem MMM-Satz "Camping" (H0 61), wurden von Sixtus Maier dem Jüngeren hergestellt. Falls das Diorama von NOCH stammt, könnte NOCH die Figuren auch direkt von Sixtus Maier bezogen haben.
Grüße, elaphos

---