[Swart] - Zeichensätze für Eisenbahn und Straßenverkehr

Hallo,
im Beitrag zu Höger ist es schon angeklungen:
In der DDR waren technische Spielzeuge nicht nur für die Modelleisenbahn vorgesehen,
sondern dienten unter dem Label der Verkehrserziehung auch als Lehrmittel.
Neben Herr hatte sich bereits Anfang der 50er Jahre Werner Swart in Plauen mit der Produktion von
Verkehrszeichen nach der StVO der DDR beschäftigt.
Als hilfreich bei der Nachbildung der Zeichen waren die in den Fahrschulen verwendeten Lehrbücher mit Abbildungen der ca. 60 Zeichen.
Da im Wesentlichen die Vz aus den Jahren vor Republikgründung (außer natürlich Vz 34a - mag jeder selbst recherchieren)
übernommen wurden, waren nur vereinzelte Anpassungen notwendig.
Das betraf z.B. Bild 48, welches den jüngeren regionalen Gegebenheiten in dieser Form angepasst wurde.
Die folgende Szenerie zeigt bereits die neue Aufschrift des Vorwegweisers und einige weitere Zeichen,
die sich bereits an internationalen Konventioenen orientierten (Bild 47 bzw. 47a - Zeichen für die Hauptverkehrsstraße),
lange bevor in Westdeutschland das Spiegelei in der StVO verankert wurde.:

Hallo Dieter,
es war gerade Manöver.
So leicht wollte es die Leitung der GSSD auch nicht machen.

Hallo,
zunächst eine Übersicht aus dem GHG-Katalog von 1961,
in dem insgesamt 4 Tafeln mit den in der DDR am weitesten verbreiteten Vekehrszeichen abgebldet waren.
Die Bildqualität der Katalogabbildungen ist wegen der schlechten Vorlagen leider ebenso schlecht.
Hin und wieder tauchen diese Tafeln auch im elektronsichen Kaufhaus auf.
Meistens wurden die Vz jedoch satzweise in braunen Schachteln verkauft.
1961 war Werner Swart schon Mitglied in der PHG Plauen, unter dessen Label diese Sätze ab ca. 1958 verkauft wurden.
Schlecht zu erkennen ist Bild 49 - Fernstraße, da es durch das Festhaltegummiband verdeckt ist.
Deshalb als kleinen Tribut an eine der großen DDR-Nord-Südmagistralen (Saßnitz - Zittau) eine Szene aus Westberlin,
als der Kirchhainer Damm noch nicht vierspurig ausgebaut war (Dieter möge mich da korrigieren...) mit dem unauffäligen Hinweisschild.
Ungefähr an der Stelle, an der heute der 275er Bus wendet schlängeln sich zwei EMW aus Richtung Mahlow in den amerikanischen Sektor.
Wo auch immer die hergekommen sind.

Hallo,
gerade eine Wissenslücke gefüllt.
Wie die Zeichen so schön betitelt sind "Kennzeichen für Wegübergänge in Schienenhöhe"
so waren die Andreaskreuze (und Abwandlungen) zunächst nicht in der Straßenverkehrsordnung aufgenommen,
sondern gehörten zur Eisenbahn-Bau- und Betriebsordnung.
Hier gab es lt. Bildtafel der Verkehrszeichen in der sowjetischen Besatzungszone und der Deutschen Demokratischen Republik von 1945 bis 1956
Warnkreuz für beschrankten ein- oder mehrgleisigen Bahnübergang,
Warnkreuz für unbeschrankten eingleisigen Bahnübergang,
Warnkreuz für unbeschrankten mehrgleisigen Bahnübergang.
In dieser Reihenfolge zeigen sich die frühen Modelle von Swart im Bild dokumentiert von links nach rechts.



Erst ab 04.10.1956 fanden die Zeichen für den Bahnhübergang Eingang in die StVO der DDR.
Insofern sind die im GHG-Katalog abgebildeten Modelle bei Erscheinen des Katalogs auch korrekt.

Hallo Lutz,

Zubehör ist ja nicht unbedingt mein Sammelgebiet, aber manchmal verirrt sich doch mal das ein oder andere Stück zu mir. So auch diese Schilder von Werner Swart, nicht mehr in bestem Zustand aber viel zu schade für die Tonne....



Und hier aus der Datenbank noch ein Bild mit den Verkehrsschildern aus deinem Beitrag:








Neben den wichtigen B1 und der B96 fällt die Bedeutung der B35 etwas ab.....

Viele Grüße
Torsten

Hallo Torsten,
bei der Vorsignaltafel (So3a) und den -baken (So4) sind die schwarzen Streifen sogar geprägt.
Das sollten die älteren Versionen sein.

Das Schild für die Fernverkehrsstraße/Reichsstraße/Bundesstraße 35 ist in der Tat bemerkenswert,
da die so klassifizierte Straße recht kurz und zudem im Südwesten zwischen Lingenfeld und Illingen verläuft.
Immerhin die Verbindung zwischen der B9 und B10, die auch schon seit Einführung der Nummersystematik bestehen.
Die Modellwiedergabe ist wohl der streng nach dieser damals in der DDR verwendeten Vorlage erfolgt,
welche sich nahtlos an diese Vorlage anschloss (siehe z.B. Bilder 44 und 46).

Auch toll: der Firmenstempel mit der alten PLZ, bei der der Bereich 10 aber schon in 10a und 10b unterteilt war.

Hallo Lutz, du hast Recht, die (wahrscheinlich) älteren sind geprägt:



Die scheinbar neuere Vorsignaltafel ist auch an den Rändern nicht mehr abgekantet.

Viele Grüße
Torsten

Hallo,
ergänzend zum Ausschnitt aus dem GHG-Katalog von 1961
hier nun die unbebilderte Aufstellung der lieferbaren Verkehrszeichen aus dem GHG-Katalog von 1963:





Die jeweils letzte Nummer stimmt die meisten Fällen mit der Nummer der Vz-Bildtafeln überein.
Bliebe zu prüfen, ob die wenigen Nicht-Übereinstimmungen (z.B. 44 Einbahnstraße (39) und 45 Parkplatz (44)) Schreib- oder Übetrtragungsfehler sind.

Hallo Claudia,
das sind die Straßenplatten #06975 von Bub.
Die gibt es eigentlich immer in der Bucht zu ergattern.