Märklin H0 » Wie böse ist die 3600er DKW?

Doppelkreuzungsweichen helfen Platz zu sparen, wenn man viele Gleiswechsel auf wenig Gleislänge unterbringen möchte. Das braucht man fast zwangsläufig, wenn eine mehrgleisige Strecke in eine Abstellgruppe führt. In Abstellgruppen fährt man ja ohnehin mit reduzierter Geschwindigkeit. Allerdings sind reine Zugdurchfahrten über DKW hinweg gerne mal etwas heikel vor allem dann, wenn die Fahrt aus einer Kurve heraus in die DKW erfolgt und also Drehgestelle mit einem leichten, seitlichen Vektor gezogen oder geschoben auf die DKW treffen. Verdammte Physik!

Es können aber noch ganz andere Kräfte am Werk sein, die für Entgleisungen auf DKW verantwortlich sind. Kabel von Innenbeleuchtungen können einem Drehgestell eine Neigung zum Lenken ebenso vermitteln wie Schleifer am Drehgestell. Letztere liegen ja nur in der Theorie senkrecht auf der Mittelschiene. In Wahrheit werden sie per Federdruck in eine Lage gedrückt, die die Mittelschiene erlaubt und diese ist i.a.R. nicht senkrecht - schon gar nicht auf Weichen.

Welche Erfahrungen habt ihr mit DKW gemacht und welche Abhilfen gegen Entgleisungsrisiken haben sich bewährt?

Hallo Anselm
Ich weiß nicht welche Spur und welches Fabrikat Du hast,aber ich sage mal ganz salopp:bei der großen Bahn entgleist auch nichts. (keine Regel ohne Ausnahme)
Passen die Radsätze aller deiner Fahrzeuge zu dem verwendeten Gleissystem?? Jedes Gleissystem hat die dazugehörige[b]Radsatzgeometrie[b] und die ist strickt einzuhalten!!!
Alle europäischen Bahnen haben sich vor langer Zeit auf eine Norm geeinigt und so ist problemlos grenzüberschreitender Verkehr in Europa möglich. China hat auch unsere Normalspur,aber die Geometrie der Räder ist anders und somit können in Europa keine chinesischen Fahrzeuge,obwohl Normalspur,fahren. Ich lese immer wieder von Entgleisungsproblem,die sind alle den nicht passenden Rädern und Radabständen geschuldet.Auch darf an den Weichen und DKWs nichts verschlimmbessert sein.
Wir bauen mehrmals im Jahr große Spur 0 Tinplateanlagen auf und alle Mitspieler müssen sich bezüglich der Radsätze an eine vorgegebene Vereinbarung halten. Anders ist ein geregelter und [b]entgleisungsfreier[b]
Betrieb nicht möglich!!

Wolfgang
PS: 3600,ist das Märklin H0???

Freunde
Ja die Märklin DKW. Ich hatte als Kind und Jugendlicher eine Märklin Anlage mit drei DKW 3600. Diese drei DKW wurden immer problemlos durchfahren. Die Probleme gingen los als verschiedene Fabrikate auf meiner Anlage eingesetzt wurden.Mein Vater tauschte dann rigoros alle Fremdradsätze durch auf das Spurinnenmaß kontrollierte Märklinradsätze und es gab keine Probleme,weder beim Ziehen noch Schieben.Für meinen Vater war es ein Albtraum eine Modellbahnanlage zu fahren mit vielen Entgleisungen. Seit vierzig Jahren fahre ich nun Märklin Spur 0 Modellgleis und da ist es das gleiche: Stimmige Radsätze,gepflegtes Gleismaterial und die Chose läuft!!!!

Mit freundlichem Gruß Wolfgang

Danke für die Diskussion. Als ich damals die frisch geerbte H0-Bahn meines Onkels mit einer einzigen DKW auf dem Dachboden aufgebaut hatte, wollte ich natürlich Vollgas drüber fahren, was oft genug schief ging. Die Radsätze waren allesamt original aus den 50ern. Einige Nachbesserungen wurden werkseitig an dieser Weiche im Laufe der Zeit realisiert. Das häufigste Problem war wohl, dass C-Kuppler auf der Weiche einfach stehen blieben. Deshalb erhielt das Isolierstück mittig eine Mini-Mittelschiene. Ob die das Problem systematisch behob, hab ich nie durchgetestet, obwohl ich inzwischen einige dieser DKW im Bestand habe. Die ausgiebige Gleistestphase steht im kommenden Jahr an.

Kontaktprobleme mit dem Mittelleiter bringt die Diskussion natürlich in eine andere Richtung.

Hallo Ypsilon,

das Böse hat viele Gesichter

Das Mittelschienensystem macht die Konstruktion einer DKW nicht gerade leichter. Dem Anwender ist bei einer Mistkonstruktion letztlich egal, welcher Fehler genau den Spielspaß ruiniert. Richtig böse wird es aber erst, wenn man sich als Anwender gar nicht mehr selbst behelfen kann. An schlecht verlegten Gleisen und Missachtung der Radsatzgeometrie hat der Hersteller ja nicht wirklich Schuld. Bei Fahrlässigkeit in der Konstruktion und mangelhaftem Test, sieht es schon anders aus. Das ist leider heute an der Tagesordnung, weil aufwändig. Lieber ruiniert ein Hersteller heute einen Markennamen, als dass er für Qualität ein paar Euros mehr in die Hand nimmt. Damit meine ich aber nicht höhere Manager-Gehälter.

Anselm
Ich beziehe mal Dein Wort "Mistkonstruktion" auf die 3600 und auch andere Gleisteile die angeblich nicht richtig ihren Dienst tun. Ich stelle immer wieder fest, daß sich verschiedene Modelleisenbahner einfach nicht an die technischen Vorgaben bzw. Bedienungsanleitungen halten und zudem noch Rollmaterial verwendet dessen Rädergeometrie einfach nicht zu dem vorhandenen Gleismaterial passt. Dann wird geschimpft, geflucht und das allerschlimmste es wird "gebastelt und versucht". Hier sehe ich ein großes Problem weil teilweise dann Leute basteln die KEINE Ahnung von der Materie haben.Das sind wohl jetzt harteWorte aber ich bleibe hier bei meiner Meinung.
Orginales Gleismaterial egal welchen Herstelles mit den dazugehörigen Radsatzgeometrien funktioniert garantiert. Gibt es hier Ausnahmen,so bin ich trotz meiner 70 Jahre noch lern und erkenntnisfähig.
Mit den besten Wünschen zum Neuen Jahr Wolfgang

Zusatz: Natürlich sind auch beim Dreileitergleis die richtigen (nicht total abgenudelten) Schleifer wichtig für das Überfahren solcher DKWs. Selbstgebasteltes oder andere Schleifergeometrien mit mehr oder weniger Andruck, birgt auch Probleme.

Hallo Wolfgang,
bei den "Mistkonstruktionen" denke ich eher an die jüngeren Produkte, die zwar abwärtskompatibel sein wollen, dann aber doch Mängel aufweisen, die nicht hätten vorkommen dürfen, wenn ausreichend mit Material aus dem eigenen Hause getestet worden wäre. Diese Fälle gibt es leider auch.
Wo steht denn bitte in einer Anleitung zum C-Gleis, dass man darauf bitte nur Radsätze von Hersteller xy ab dem Jahr abcd einsetzen soll?

Ich rede nicht von Clubs mit experimentierfreudigen Mitgliedern, die alles mögliche kaufen und kombinieren, um dann an klassischen Problemen zu scheitern, die auf Unkenntnis basieren. Auch ausgefuchste Betreiber einwandfrei aufgebauter Anlagen mit "vorschriftsmäßigem" Rollmaterial werden bescheinigen, dass Schiebevorgänge mit D-Zugwagen über Kurvenweichen oft zu Problemen führen. Ich will nicht sagen, dass diese Probleme alle lösbar sind. Aber ein System, das solchen Betrieb nicht ausschließt, weil eben keine ausreichenden Hinweise gegeben werden, finde ich nicht grundlos enttäuschend.

Hallo Anselm
Ich möchte hier keinesfalls besserwisserisch rüber kommen oder einen Streit provozieren,aber im realen Betrieb werden auch D- Zugwagen über Kurvenweichen geschoben und es geht.
Abwärtskompabilität birgt immer Probleme.Das sieht und merkt man an der Märklin Spur 0 Modellweiche. Hier sollte wohl alles drüber laufen was Märklin ab 1896 produziert hat. Es geht aber nicht,vorallem nicht bei der Ausführung mit Blechradlenkern.Glaube mir Anselm ich kenne z.B. Spur 0 Anlagen auf denen 99% entgleisungsfrei gefahren wird.

Wolfgang

Hallo Anselm,
meine Erfahrung mit 3600er DKW ist auch dass sie sehr betriebssicher ist.
Ich hatte welche mitten im Abstellbahnhof und da wurden lange Züge drüber gezogen und geschoben und es gab eigentlich nie Probleme.
Weder mit altem, noch mit neuem Material. Nichtmal mit Kulissenführung.

Verbogene zu richten ist nicht einfach, aber möglich.
Mir ist es schon gelungen mehrere zu richten, manche sind aber hoffnunglose Fälle.

Viele Grüße
Klaus

Quelle:
https://lokmuseum.de/showartikel.php?Wg1=Spur%20H0%20M%E4rklin&Wg2=M-Gleismaterial&SArt=2647&SBez=DKW%203600%20Spur%20H0%20M%E4rklin%20Kreuzungsweiche&Seite=&SID=gnbqhptsoh

Die Abbildung zeigt die DKW ohne das kurze Mittelschienenstück im zentralen Isolator (jüngste Fassung). Varianten der Weiche sind auf der Unterseite unterschiedlich lackiert, haben unterschiedlich gefärbte Isolatoren an den Schienenstößen oder sogar einen weißen, statt schwarzen zentralen Isolator.

Ich habe mehrere 3600 DKWs- sowohl in der ältesten (d.h. einspulig u. ohne Kontaktstreifen in der Mitte) als auch neuesten (d.h. doppelspulig u. mit Kontaktstreifen) Ausführung!

Grundsätzlich kann man sagen, dass guterhaltene, d.h. relativ wenig genutzte Exemplare im Regelfall sehr gut befahren werden können- bei sehr intensiv genutzten ist der zentrale Isolator oft sehr abgenutzt was die Führung der darüberlaufenden Räder oft unmöglich macht und so, vor allem, wenn das Innenmass derselben, aus welchem Grund auch immer, nicht mehr stimmt, zu Entgleisungen führt! Hier ist es meistens am Besten die Weiche gegen ein besseres Stück zu tauschen zumal sie ja sowohl auf Börsen als auch im Netz mangels Nachfrage meist recht günstig zu haben sind

Das gleiche gilt dementsprechend für unsachgemäss "verbastelte" Exemplare!

Ein, so ohne weiteres kaum lösbares Problem bei den ersten Versionen sind im Fahrbetrieb der fehlende Kontaktstreifen im zentralen Isolator, weshalb insbesondere Fahrzeuge mit kurzem Schleifer (z.B. DB 800 K/3016) , oder kurzem Radstand (z.B. CM 800/ 3000) mangels Kontakt hier gerne stehenbleiben- es sei denn, man fährt mit "vieeel Schwung" drüber...! "
Betriebs- und Spieleisenbahnern würde ich daher stets zur Verwendung der letzten Versionen, bzw. der 5126 in gutem Zustand raten...!

Auch ist zu beachten, dass die ersten Versionen "nur" einen einspuligen Antrieb (äusserlich erkennbar an nur 2 schwarzen,statt später 4 blauen Stromzuführungen für den Antrieb) hatten, der für eine sichere Funktionsweise 20 Volt statt der später und bis zuletzt beim M-Gleis verwendeten 16 Volt benötigt. Diese 20 Volt liefert jedoch nur der Trafo 280 A mit 6 statt der heute üblichen 3 Ausgängen. Man kann bei gut erhaltenen Weichen zwar auch die neueren Trafos verwenden - jedoch schalten dann die Antriebe gerne mal nicht einwandfrei durch, was dann ggf. auch zu Entgleisungen führen kann.

Zusammenfassend kann man sagen: Am besten gut erhaltene Stücke der letzten Bauserien verwenden, wenn möglich auch hier den oben genannten 280 A Trafo verwenden, dann geht im Regelfall alles gut- sowohl beim Schalten, als auch Fahren.

Schöne Grüsse

Bernd

Hallo Bernd,

ganz im Sinne Deiner Beschreibung hatten wir dieser Tage beim Tischbahnertreffen in Gaggenau drei Exemplare dieser jüngeren Fassung der DKW im Dauereinsatz ohne irgendwelche Probleme, die systematisch auf einer der DKW zurückzuführen gewesen wären. Dabei sind wir mit den Primex-S-Bahnen nicht nur moderat über die Gleise gebrettert, sondern auch mal rauher.

Wovon ich dennoch grundsätzlich abraten möchte, ist der Einbau einer DKW inmitten eines Bogens. Wenigstens ein gerades Gleisstück von 18 cm Länge sollte immer vor und hinter der Weiche liegen, wenn dort mit voller Reisegeschwindigkeit der Züge gefahren werden soll. Anderenfalls ist Langsamfahrt geboten. Die seitlichen Fliehkräfte der Loks und Wagen ggfs. noch beim Beschleunigen oder Bremsen sind nicht zu unterschätzen. Da auf der DKW auf jeden Fall ein Kraftwechsel von der Radlauffläche auch den Spurkranz erfolgt, machen leichte Wagen hierbei einen sichtbaren Satz. Mit ein paar weiteren Kräften kombiniert, kann das ein Entgleisungsrisiko bergen, das sich planerisch vermeiden lässt.
Ein Zug, der noch während der Überquerung von DWKs seine Reisegeschwindigkeit erreichen soll, sollte dies im geraden Verlauf der DKW tun können. Dann erweist sich das Risiko als minimal. Glücklich, wer den Platz hat, diesen Rat befolgen zu können.

Hallo Anselm,

kann deinen Ausführungen nur zustimmen- eure Anlage in Gaggenau hat mir übrigens sehr gut gefallen - vielleicht verlegt ihr demnächst den Mittelleiter noch nach außen - dann kommt das Ganze fast schon ans Vorbild ran ... ;-))) !

Gruß, Bernd

Hallo,
Weiß jemand die der Ersatzteilnummer der Federn, welche in der 5126 verbaut sind? Das würde mir sehr weiterhelfen.
Grüße
Markus

Hallo,

die Zugfedern der 5126 hatten laut Ersatzteilblatt vom Februar 1958 die Märklin Ersatzteilnummer 35 087.

Sie sind seit Jahren vergriffen. Man ist auf einen Ersatzteilspender angewiesen.


Viele Grüße,

Bodo

Hallo Markus,

Ich hab noch 17 passende Federn, also Durchmesser 3,5 mm und Länge 14 bis 15 mm; sanft federnd. Ergebnis von 35 Jahren Reparatur von 3600 DKW und DKWS!

Evert

Feder!

ich hab sie einzeln verfügbar.