Trix Express & TTR » TRIX TWIN Southern Railway Motor Coach

Hallo,

ich fange mal ein neues Thema für den Southern Railway Motor Coach, auch Southern Electric,
EMU - electric multiple unit, oder auch Portsmouth Express genannt, an.



Die Southern Railways waren im Süden Londons bis zur Kanalküste tätig und verfügten über einen
großen Anteil mit Stromschienen elektrifizierter Strecken, auf denen elektrische Triebzüge eingesetzt
wurden. Hier warten zwei TRIX TWIN Motor Coaches im TWIN CITY Depot auf den Einsatz auf der
Strecke zur Hafenstadt Portsmouth.

Das TRIX-Modell wurde 1936 entwickelt und besitzt noch den Vierstern-Umschalter.

Hallo Horst,

vielen Dank für Deine Ergänzungen.

Interessant ist, dass der Southern Electric in einem grünen Karton verpackt wurde.
Er wurde auch direkt über Bassett-Lowke angeboten, wie das Werbeblatt ebenfalls zeigt.


Nachtrag zu den Wagen:

- in der Southern-Serie gab es auch noch einen Third (ohne Brake / Guard)
- den Southern Restaurant Coach habe ich nicht, der taucht aber gelegentlich in der UK-Bucht
auf und erzielt gute Preise. Auf der Seite steht recht klein "Restaurant Car" in Großbuchstaben.
Siehe dazu Tony Matthewsmans History of TRIX, Seite 239.

Hallo Southern Electric-Freunde,

das Thema lässt uns nicht los, meine EMU (electric multiple unit) hat
gerade eine Hauptuntersuchung bekommen (Radsatzjustierung und
Wartungen), damit sie beim nächsten Stammtisch wieder zuverlässig
ihren Dienst verrichtet. Das alte Schaltwerk (Vierstern-Schaltwalze)
arbeitet hervorragend und die Langsamfahr- und Ausrolleigenschaften
sind bemerkenswert. Da braucht man weder Elektronikschaltungen
noch Schwungmassen.

Zur Historie habe ich noch was Nettes gefunden. Es gibt eine
Southern Electric Group, die sich mit diesen Fahrzeugen beschäftigt:
http://www.southernelectric.org.uk/prese...3142/index.html

Dort kann man auch einiges zur Geschichte und zum Einsatz dieser Züge
nachlesen. Das TRIX-Modell, welches im Februar 1937 vorgestellt wurde,
ist dem Typ 4COR nachgebildet, der tatsächlich für die Strecke London -
Portsmouth gebaut wurde. Interessanterweise ist der elektrische Betrieb
bis Portsmouth erst im Juli 1937 in Betrieb gegangen, also nach der
Vorstellung des TRIX-Modells. Die aufwändige grüne Zugpackung wurde
als Werbeträger zur Eröffnung des elektrischen Zugbetriebs verwendet.

Der Typ 4COR fuhr als Vierwagenzug (4 steht für die Wagenzahl, COR für
Corridor = Durchgangswagen). An beiden Enden gab es einen Motorwagen,
der je zwei angetriebene Achsen besaß. Es konnten maximal 3 Einheiten
vom Typ 4COR gekuppelt werden, dies ergab einen 12-Wagen-Zug. Die
Einheiten hatten an den Stirnenden Übergangstüren, dadurch war der
Übergang zwischen den Einheiten möglich. Es gab Untervarianten des
4COR, z.B. den 4RES, der ein Restaurant-Abteil führte.

Bei der British Rail wird dieser Typ als Class 404 geführt. Mehr dazu gibt es
auch hier: http://en.wikipedia.org/wiki/British_Rail_Class_404

Die EMU 3142 wird im Original von der Southern Electric Group betriebsfähig
erhalten.

Hallo,

der Southern Electric hat auf der Stirnseite im rechten Fenster die weiße Ziffer 8
auf schwarzen Grund. Der Triebwagenführer saß hinter dem linken Fenster (in
England wird links gefahren, die Signale stehen links vom Streckengleis).



Was aber bedeutet die Ziffer 8 ?
Das ist weder eine Zugnummern oder eine Umlaufnummer.

Es handelt sich hierbei um einen "Southern EMU Route Code". Aufgrund des dichten
Fahrplans sollte den Fahrgästen schnell gezeigt werden, von wo nach wo ein Zug fuhr.

Die Ziffer 8 bedeutet: Waterloo - Portsmouth Harbour (ohne Halt in Havant) via Woking

Mehr dazu gibt es hier:

http://www.semgonline.com/headcodes/ehea...eadcodes04.html

Die Route Codes konnte durch Blenden erzeugt werden, die vor eine weiße
(bei Dunkelheit beleuchtete) Scheibe) geschoben wurden. Damit wurde
gleichzeitig die Stirnbeleuchtung hergestellt.

Hallo allerseits,

warum reiten wir eigentlich auf der "8" herum ?

Klar, wir wollen doch wissen, was auf die Stirnseiten gedruckt werden muss.
Wie wir bereits feststellten, gehört der Southern Electric zum Typ 4-COR.
Das heißt, er müsste eigentlich als Vierwageneinheit fahren und am hinteren
Ende gehört auch eine Stirnfront hin, weil der Zug als Triebwagen in die
Rückrichtung fahren muss.

Deshalb müssen wir nun schauen, dass wir unsere Züge auf vier Wagen verlängern
und am Ende je einen Third Brake mit der charakteristischen Stirnfront versehen.
Glücklicherweise bietet Franz Nowack die Stirnfront als Nachgussteil an, auch Ton
Jongen hat die Stirnfronten in sein Programm aufgenommen.




Hier sind die Nachgüsse der Stirnfronten im Vergleich. Unten rechts sehen wir die
Stirnfront für den Motorwagen (Weißmetall-Nachguss von Franz Nowack), oben
links die Stirnfront für einen Steuerwagen (Messing-Nachguss von Ton Jongen,
zum Aufkleben auf einen englischen Personenwagen). Die beiden anderen Stirn-
fronten sind durch Befeilen der Motorwagenstirnfront entstanden.




Dieses Bild zeigt Motorwagen und Steuerwagen im direkten Vergleich. Man
erkennt hier gut die unterschiedliche Gestaltung der Dachübergänge. Beim
Motorwagen sind die Seitenwände und das Dach aus einem Blechstück gefertigt.
Beim zukünftigen Steuerwagen (normaler Personenwagen) wird das Dach auf
die Seitenwände aufgeschoben. Der normale Personenwagen ist auch etwas
schmaler als der Motorwagen. Deshalb sind auch die Stirnfronten unterschiedlich
gestaltet. Wenn man aber beim Steuerwagen das Dach nicht über die Seite
mit der Guss-Stirnfront schieben muss, kann man auf die eckigen Aussparungen
verzichten. Die Stirnfront sieht dann gefälliger aus.

http://trixstadt.de/stammtischberichte/b...lin-12-01-2013/

Hallo Uwe,

vielen Dank für das Bild und die Zusage.

Inzwischen ist ein Paket aus Nordengland eingetroffen, über den Inhalt wird in Kürze
zu berichten sein ;-)

Noch ein Gedanke zum Route-Code auf den Steuerwagenfronten: Es wäre denkbar, dass
die EMUs grundsätzlich so ausgerichtet waren, dass die Motorwagen zur Küste zeigten und
die Steuerwagen nach London. Das würde für die Werkstatteinrichtungen Sinn machen,
um die Motorwagen für Wartungsaufgaben vom Rest des Zuges abziehen zu können.

Da die EMUs in London Waterloo starteten und Ziele im verzweigten Netz in Richtung Küste
anfuhren, könnte dies bedeuten, dass für die Rückfahrt im Steuerwagen kein Route-Code
angezeigt werden musste: Die Züge fuhren bis auf wenige Ausnahmen nach London Waterloo
(oder einem Zwischenbahnhof davor) zurück. In der folgenden Liste mit den Route-Codes kann
ich keinen Route-Code für die Rückfahrt von Portsmouth Harbour nach Waterloo finden:

http://www.semgonline.com/headcodes/ehea...eadcodes04.html

Guten Abend,

die Begeisterung für diesen Zug hat einige von uns recht heftig erfasst.
Die Geschichte der Züge ist sehr interessant, und dann laufen diese
Brummer auch sehr gut.



Auf der Berliner Ausstellung haben wir es geschafft, einen Acht-Wagen-Zug
mit zwei Motorwagen störungsfrei laufen zu lassen - im TRIX EXPRESS-
Wechselstrombetrieb. Kenner ahnen dass dies eine kleine Herausforderung war.
Es war auch problemlos möglich, einen Zugteil im Schubbetrieb zu fahren, durch
Weichen und Gleisbögen. Wenn das so weitergeht, könnten im Dezember zur
Weihnachts-Ausstellung sogar zwei Acht-Wagen-Züge auf der TRIXSTADT-Anlage
fahren: Berufsverkehr zwischen London Victoria und Portsmouth Harbor ....

Hallo Christian,

ich muss nachmessen, aber im zweiten Bild zeigt Horst Bilder von Abstützungspunkt beim Motor Coach.




Beim Nachfolgemodell TRIX EXPRESS 20/58 hat man einfach Blechteile vom Motor Coach verwendet,
zerschnitten und mit einem Verbindungsblech neu zusammengefügt, um den Drehgestellabstand zu
vergrößern. Auf diesem Bild sieht man die Trennfuge beim 20/58.

Nachtrag: die Einschnürung in der Breite stammt von einem Vorbesitzer, der vermutlich mit Märklin-
Weichenlaternen Probleme hatte. Dieser TW war für Märklin umgerüstet und wurde aber soweit wie
möglich zurückgebaut.

Hallo Christian,

ich habe mir das eben nochmal genauer angesehen.

Beim Motor Coach beträgt der Drehgestellabstand rd. 85 mm,
beim 20/58 rd. 122 mm. Dies ergibt einen Unterschied von 37 mm.

Meine ursprüngliche Vermutung, dass fertige Motor Coach-Fahrgestelle
zerschnitten wurden, trifft nicht zu. Dazu ist das Blech in der Fahrgestell-
Mitte zu schmal. Dennoch muss es einen Grund gegeben haben, dass
die 20/58-Fahrgestelle aus zwei Teilen zusammengefügt wurden.

Vielleicht hing es mit dem Stanzwerkzeug zusammen, dass nicht für die Länge
des kompletten 20/58-Fahrgestells ausreichte.

... ein Schaltwerk kürzen ? Lieber nicht, wäre schade drum.
Dann muss ja auch die Schaltwalze gekürzt werden.

Was hast Du denn vor ?

... zeig mal Dein Schaltwerk.

Wenn es ein 20/58 Schaltwerk ist, könnte man es evtl. wagen.

Ein Motor-Coach-Schaltwerk wäre zu schade, die sind sehr selten.