[Kraus Fandor] Schiene zum Umschalten und für automatische Kupplung

Hallo miteinander,

habe hier ein Gleis, wo ich nicht so recht weiß, wofür es gedacht ist.





Dem Gleisverbinder nach vermute ich Bing, aber was ist die Funktion ?

Für erleuchtende Hinweise bin ich dankbar.

Beste Grüße

Axel

Hallo Axel

die Klammer gab es von Carette und später, wie hier von Kraus.
Das Gleis ist ein Umsteuergleis, die genaue Funktion kann dir der Fandor Spezi Udo vielleicht erklären.



Gruss Domenik

Hallo Domenik,

für mich sah die Klammer wie von Bing aus, aber dann wird es wohl von Kraus sein.

Hier nochmal eine Vergrößerung der Klammer:



Das Wort "Umsteuerschiene" lese ich das erste Mal.

Dir vielen Dank für's erste.

Beste Grüße

Axel

Hallo, Axel,

Es handelt sich um ein Entkupplungsgleis des Herstellers Kraus-Fandor.

BING hatte nie solche Gleisverbindungsklammern, aber Carette hatte diese vor Kraus-Fandor, allerdings immer zwei Stück an jedem Ende des Gleises. Kraus hat diese ab 1910 auf ein Stück reduziert, weil das genügte.

Erklärt wird das Gleis (und auch die dazugehörende Kupplung) hier, ab Beitrag #1, aber viele Bilder im Beitrag #9:

[Kraus Fandor] [Spur 0] [5.4 Signale, Lampen, etc.] 2900, Automatische Wagenkupplung zum Selbsteinbau (N.N. - 1938) [auch Spur 1]

Schönen Gruß
Udo

Udo, da steht aber Umsteuerschiene im Zusammenhang mit elektrischen Loks. Ist das gleiche Gleis denn doppelt verwendet worden? Für die Kupplung wie auch für die Umsteuerung?

In der Übersicht #2 von Domenik steht Umsteuerschiene für die Artikelnummer 1403/50/17.
Im Kraus Katalog steht aber unter der gleichen Artikelnummer ... Handentkupplungsvorrichtung für automatische Wagenkupplungen...

mit GRüssen Georg

Hallo, Ypsilon,

ja, im Katalog (Beitrag #2) steht Umsteuerschiene. Aber die dort abgebildete Umsteuerschiene ist mit ihrem hochfahrenden Teil nicht identisch mit dem in Beitrag #1 abgebildeten Entkupplungsgleis.

Im Übrigen habe ich so eine Umsteuerschiene noch nie gesehen und wusste auch nicht, dass es sie gibt (weil ich das im Katalog überlesen habe).

Schönen Gruß
Udo

Leider sehe ich da keinen Unterschied und meine Quellenlage ist zu dünn.
Solche Gleise fand ich schon mehrfach. Loks mit der Umsteuerung auch. Aber noch nie so einen Wagen mit der automatischen Kupplung. Wahrscheinlich hast du die alle gekauft... Daher ist für mich die Wahrscheinlichkeit viel höher, dass es sich vorrangig um ein Umsteuergleis handelt.

Ich bin auch der Meinung, das es ein Enkupplunggleis ist.

Die Artikelnummer im Katalog ist 1403/50/17 und das elektrische Entkupplungsgleis hat die Artiikelnummer 1403/50/17A, das A wohl dabei für Automatik.

mit bestem Gruß

Arne

Da hilft wohl nur ein Besuch auf dem Petersberg b. Halle/Saale. Das dortige Heimatmuseum zeigt eine sehr umfassende und schöne Dauerausstellung zu Kraus-Fandor.
Axel, und für Deine Enkeltochter gibt's auch noch Klettergarten, Streichelzoo, Sommerrodelbahn, ...

Egal, aus welcher Richtung der Wagen kommt, wird die unten hervorhängende aus einem Kunststoff hergestellte Lasche so bewegt, dass sie den Bügel hochhebt und den Wagen entkuppelt. Unter Last, also beispielsweise beim Hochschieben auf einen Ablaufberg, ist der Kupplungsbügel so ausgebildet, dass er vorentkuppelt und nach dem erreichen des Ablaufberges den Waggon zum Ablauf frei gibt.

Siehe: Gustav Reder Mit Uhrwerk Dampf und Strom Alba Verlag, 1970, S. 154, 157ff

Viele Grüße
Heizer

Anhand der Patentschriften sind die auslösenden Zungen beim Entkupplungsgleis näher am Mittelleiter und sollten keine Umschaltung herbei führen.

Gruss Domenik

Zitat von Sackbahnhof im Beitrag #14

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sind die auslösenden Zungen beim Entkupplungsgleis näher am Mittelleiter

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Dann müsste das ein Umschaltgleis sein. Es lässt sich aber auch damit entkuppeln.
Die Mitnehmer sind in ihrer Position durch die sehr schmale Blechöffnung festgelegt,
während die Mitnehmer #15 bei der Montage auf der Achse variabel eingesetzt werden können, da die Blechöffnung wesentlich breiter ist.

Lassen sich die Mitnehmer #15 verschieben? oder sind sie werkseitig fest montiert?
Je nach Montage lässt sich das Gleis #15 als Entkuppler- oder Umschaltgleis verkaufen.

Vielleicht gab es auch unterschiedliche Entwicklungsstufen....

Viele Grüße
Heizer

Wenn ich mein Exemplar



mit der elektrischen Variante von Wolfgangs Entkupplungsgleis vergleiche ,
liegen die auszulösenden Zungen mittig, wie in der Patentschrift.
Also wohl doch eine "Umsteuerschiene".
Heizer seine Schiene genauso.

Beste Grüße

Axel

Danke für die Infos. Das wird nun wohl eine archäologische Forschungsgrabung in den Schienenkisten zur Folge haben.

Mit Sicherheit ist es sowohl ein Entkupplungsgleis wie auch ein Umschaltgleis....



Das sagt ja auch die Katalognummer aus, ob die beiden Stifte im Gleis mittig oder etwas daneben liegen
wird wohl keine grosse Rolle spielen, wichtig ist dass die Kupplung betätigt wird, sowohl in Vorwärts-
wie auch in Rückwärtsfahrt wird automatisch entkuppelt, die elektrische Version hat noch ein (A) hinter der
Katalognummer....

Der Umschalter funktioniert genauso, die Lok hat den Hebel nur auf einer Seite, deshalb kann eine
Umschaltung auch in beide Richtungen funktionieren weil im Gleis zwei Stellstifte sich befinden,
beide Stifte fahren hoch....

Also kann ich mir aussuchen ob entkuppelt wird oder umgeschaltet, mit dem Gleis kann ich beides
ausführen, ich kann mir nicht vorstellen dass Kraus zwei verschiedene Gleise dafür gebaut hat...

mit GRüssen Georg

Hallo,

ich sehe das genau so wie Georg. Mutmaßlich wurde zuerst das Umschaltgleis entwickelt, und danach kam man auf die Idee, dieses "Umschaltgleis" praktischerweise auch als Entkupplungsgleis für eine gleichzeitig entwickelte automatische Kupplung zu nutzen.

Schönen Gruß
Udo

Axel, könntest du jetzt bitte den Titel des Beitrages richtig stellen - auf Kraus Fandor? Es ist ja inzwischen recht spannend geworden und nur mit exakter Betreffzeile gut zu finden. Danke!!